Raumluftverbesserung – wie gehe ich gegen Hausstaub, Feinstaub und Fogging vor?

Menschen verbringen heute mehr als 20 Stunden pro Tag in Innenräumen. Darum ist die Qualität der Raumluft ist ein wesentliches Kriterium, das zu unserem Wohlbefinden beiträgt. Ob auf dem Arbeitsplatz oder zuhause – eine gute Raumluftqualität ist Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden. Sie trägt auch aktiv zur Linderung von allergischen Beschwerden bei. Doch viele Faktoren beeinträchtigen die Qualität der Luft in Innenräumen. Welche das sind und was man dagegen tun kann, erfahren Sie hier.

Feinstaub und Hausstaub

Was ist Feinstaub? Woraus besteht Hausstaub?

Hausstaub besteht aus vielen verschiedenen Partikeln, wie zum Beispiel Fasern von Teppichen oder Kleidung, Bakterien, Hausstaubmilben, Haaren, Hautschuppen, Pflanzenteilen vieles mehr. Ebenso auch Feinstaub kann Bestandteil von Hausstaub sein. Dies sind winzige, weniger als 10 Mikrometer kleine Partikel von Ruß, Rauch, Schmutz und anderem. Bekannt wurde dieser Begriff vor allem im Zusammenhang mit Abgasen von Autos. Aber ebenso auch weitere Luftverschmutzungen, wie Zigarettenrauch oder Ausdünstungen von Laserdruckern und Kopierern sowie Kerzen oder Kaminöfen sind für eine erhöhte Feinstaubbelastung verantwortlich. Sie können gesundheitliche Beschwerden auslösen, wie Allergien, Atemwegserkrankungen, Asthma oder zu Beeinträchtigungen des Nervensystems führen. Man vermutet ebenso, dass Feinstaub auch Auslöser für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sein könnte.

Woran erkennt man eine Hausstauballergie?

Die Hausstauballergie zählt zu einer der verbreitetsten Allergiearten in Deutschland. Rund jeder zehnte Deutsche leidet an einer solchen Allergie. Dabei ist nicht direkt der Hausstaub das auslösende Allergen, sondern vielmehr der Kot der Hausstaubmilbe. Die Symptome reichen von Jucken und Tränen der Augen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Husten und Niesen, bis hin zu Hautreaktionen und in schweren Fällen sogar Atemnot. Ein großer Teil der Hausstauballergiker ist dabei auch von Asthma betroffen. Da die Belastung durch Allergene typischerweise im Bett am größten ist, treten die Symptome vorwiegend in den Nachtstunden oder morgens nach dem Aufstehen auf.

Was kann man gegen Hausstaub tun?

Neben verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten, ist eine Reduzierung der Allergenbelastung von besonderer Bedeutung. Hausstaubmilben lassen sich mit verschiedenen Maßnahmen aktiv bekämpfen, wodurch eine Linderung der Symptome direkt spürbar wird. Wichtig sind dabei zunächst die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer möglichst gering zu halten. Man sollte mindestens ein-, besser zweimal täglich gründlich lüften. Es empfiehlt sich, die Bettwäsche regelmäßig zu wechseln und bei mindestens 60 Grad zu waschen. Außerdem ist eine Matratzenreinigung einmal jährlich sinnvoll. Spezielle Überzüge für Bettzeug und Matratze halten die Milben von ihren Nahrungsquellen fern. Verzichten Sie auf zusätzliche Staubfänger, wie Dekokissen, Teppiche und anderes in Ihrem Schlafzimmer. Haustiere sollten nach Möglichkeit aus dem Schlafzimmer fern gehalten werden. Ebenso auf Pflanzen im Schlafbereich sollte man als Allergiker verzichten. Regelmäßiges und gründliches Staubsaugen sowie feuchtes Wischen glatter Bodenbeläge in der gesamten Wohnung sind des Weiteren besonders wichtig.

Wie kann man Feinstaub in der Wohnung reduzieren?

Um den Feinstaub in der Wohnung zu reduzieren, bieten sich verschiedene Maßnahmen an. Zunächst einmal sollte man auf das Rauchen in Innenräumen verzichten. Damit kann ein Großteil der Belastung bereits gesenkt werden. Essentiell sind auch regelmäßiges Reinigen und Lüften der Wohnräume. Achten Sie auf die richtige Luftfeuchte. Eine Luftfeuchte von 40-60 Prozent ist optimal, denn dabei wird der Staub in der Luft benetzt und sinkt zu Boden. Es wird empfohlen, glatte Böden regelmäßig zu wischen. Ein Staubsauger mit einem guten Filter bietet ein sehr gutes Staubrückhaltevermögen. Auch in Bettdecken und Kopfkissen kann sich gefährlicher Feinstaub verstecken. Daher sollte man sie regelmäßig, am besten draußen ausschütteln. Beim Heizen mit Kamin oder Ofen sollte nur trockenes und unbehandeltes Holz verwendet werden. Auch hilfreich ist die Nutzung möglichst energiesparender Geräte, denn diese sorgen ebenso für eine Reduzierung der Feinstaubbelastung.

Fogging

Was ist Fogging?

Als Fogging wird das Phänomen bezeichnet, bei dem plötzlich innerhalb weniger Tage Schwarzstaubablagerung im Wohnraum entstehen. Dabei sind Wände, Vorhänge, Möbel und Einrichtungsgegenstände von einem schmierigen schwarzen Film überzogen. Hauptsächlich tritt dieses während der Heizperiode auf. Typischerweise finden sich diese Ablagerungen an kalten Stellen, zum Beispiel an Außenwänden mit Wärmebrücken. Die färbenden Teilchen werden in der Luft verwirbelt und schlagen sich an kalten Oberflächen nieder. Wie genau dieser Schwarzstaub entsteht, ist wissenschaftlich jedoch noch nicht hinreichend geklärt. Man vermutet aber, dass Weichmacher, die in Farben, Kunststoffen und Einrichtungsgegenständen enthalten sind, an die Innenraumluft abgegeben werden. Ebenfalls scheinen Haushaltschemikalien und eine Belastung der Raumluft mit Feinstaub eine wichtige Rolle zu spielen.

Was tun gegen Fogging?

Vorbeugend ist regelmäßiges Lüften besonders wichtig. Sind die schwarzen Ablagerungen erst einmal da, so sollten Sie sicherstellen, dass es sich dabei tatsächlich um Fogging und nicht um Schimmel handelt. Zuerst muss alles gründlich mit warmem Wasser und Spülmittel gereinigt werden. Es reicht nicht aus, die Wände einfach überzustreichen, da die dunklen Flecken gleich wieder durchschlagen würden. Bei Tapeten und Teppichböden ist eine Reinigung jedoch manchmal nicht möglich, so dass man dann um ein Entfernen der verschmutzen Beläge nicht umhin kommt. Bei Renovierungsarbeiten sollten nach Möglichkeit, nur Farben, Lacke, Tapeten und Bodenbeläge, die keine Weichmacher und Lösemittel enthalten, verwendet werden.

Ist Fogging gesundheitsschädlich?

Nach jetzigem Kenntnisstand schient keine gesundheitliche Gefährdung durch das Fogging zu bestehen. Eine Minderung der Wohnqualität liegt aber in jedem Fall vor.

Unangenehme Gerüche

Wie entstehen unangenehme Gerüche in der Wohnung?

Unangenehme Gerüche in der Wohnung können viele Ursachen haben. Ob verdorbene Lebensmittel, ein voller Mülleimer müffelnde Schuhe, ein stinkendes Katzenklo oder intensive Speisegerüche – manchmal reicht es einfach der Nase nach zu gehen, um den Übeltäter zu entlarven. Auch Abwasserleitungen können Grund für schlechten Geruch in der Wohnung sein. Vielleicht ist das Abflusssystem verstopft oder nicht mehr richtig dicht. Feuchteschäden und Schimmel können ebenso schuld an schlechter Luft sein und einen modrigen, muffigen Geruch verbreiten. Möglich sind auch chemische Ursachen, die durch Ausgasungen von Klebern, Holzschutzmitteln Farben, Lacken, Klebern und Leimen, Lösemitteln und Weichmachern zum Beispiel für dicke Luft sorgen.

Wie bekommt man unangenehme Gerüche aus der Wohnung?

Das ist abhängig von der Ursache. Viele schlechte Gerüche lassen sich einfach vorab schon vermeiden. Kontrollieren Sie beispielsweise regelmäßig alle Lebensmittel auf ihre Haltbarkeit. Streng riechende Speisen können luftdicht in verschlossenen Gefäßen aufbewahrt werden. Mülleimer und Katzentoilette sollten regelmäßig geleert und gesäubert werden. Textilien, Polster und Teppiche ziehen schlechte Gerüche an. Abhilfe schafft da nur eine gründliche Reinigung mit geeigneten Reinigungsmitteln. Bei Schimmel oder Mängeln am Abwassersystem sollte nach Möglichkeit immer fachmännischer Rat hinzugezogen werden.

Wie kann man Raumluft verbessern?

Das A und O für gute Luft ist regelmäßiges Lüften. Chemische Raumlufterfrischer sind dagegen für eine gute Raumluft nicht zu empfehlen. Schlechte Gerüche werden damit häufig einfach maskiert, ohne die Ursache zu beheben. Zudem enthalten viele dieser Produkte problematische Inhaltsstoffe, die bei einigen Menschen zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit führen können. Für guten Duft im Wohnraum, sollten Sie besser zu natürlichen Mitteln greifen. Stellen Sie zum Beispiel ein kleines Schälchen mit Wasser und einigen Tropfen eines ätherischen Öls auf. Ideal sind auch mit Nelken gespickte Orangen oder Zitronen.

Mit einem geeigneten Lehmputz oder einer guten Lehmfarbe schaffen Sie weiterhin optimale Bedingungen für eine angenehme Raumluft. Lehm ist seit Jahrtausenden ein bewährter, erstklassiger und dabei natürlicher Baustoff.

Welche Pflanzen verbessern die Raumluft?

Auch Pflanzen sorgen In Wohnräumen für gute Luft und gelten als grüne Lunge einer Wohnung. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit und filtern Schadstoffe aus der Raumluft. Dabei gilt – je größer und vitaler die Pflanze ist, desto besser ihre positive Wirkung. Ideale Sorten sind zum Beispiel:

•        Philodendron (Baumfreund)

•        Chlorophytum (Grünlilie)

•        Dracaena (Drachenbaum)

•        Ficus benjamina (Birkenfeige)

•        Chrysantheme (Chrysanthemum morifolium)

•        Spathiphyllum (Einblatt)

•        Aglaonema (Kolbenfaden)

Was bringen Luftreiniger?

Luftreiniger sind Geräte, mit denen sich die Raumluft verbessern lässt. Sie befreien die Luft von Staub, Pollen, Wohngiften und Bakterien. Vorausgesetzt, diese Geräte verfügen über ein starkes Filtersystem, eignen sie sich recht gut, um die Qualität der Luft zu verbessern. Gerade empfindlichen Personen, Asthmatikern und Allergikern können sie gute Linderung verschaffen. Wichtig ist jedoch, die Filter regelmäßig auszutauschen. Generell sollte man aber beachten, dass sich mit diesen Geräten nicht die Ursache beseitigen lässt, sondern allein die Symptome bekämpft werden können.

Was neutralisiert Gerüche?

Es gibt allerlei Hausmittel, mit denen sich schlechte Gerüche in der Wohnung binden und entfernen lassen. Beispiele dafür sind Essig oder Zitronensaft. Sie lassen sich ideal zur Reinigung von Oberflächen einsetzen, entfernen Gerüche und verbreiten einen frischen Geruch. Ein weiteres altbewährtes Hausmittel ist alter Kaffeesatz. Dieser neutralisiert unangenehme Gerüche aller Art. Ebenso mit Salz lassen sich Gerüche binden, insbesondere Brandgeruch oder den Geruch frischer Wandfarbe. Auch Backpulver bzw. Natron kann hier gute Dienste leisten. Entweder wird es in eine kleine Schüssel mit Wasser gegeben und dort aufgestellt, wo es unangenehm riecht. Möglich ist auch, das Pulver direkt auf die betroffenen Stellen, zum Beispiel in müffelnde Schuhe zu streuen. Es kann dann nach einem Tag einfach abgesaugt werden.

Raumklima

Was versteht man unter Raumklima?

Als Raumklima werden all die Faktoren bezeichnet, die in Innenräumen Einfluss auf die Wohnqualität haben und damit verbunden auch auf die Behaglichkeit und das Wohlbefinden von Menschen wirken. Das Raumklima wird in erster Linie durch das Zusammenwirken von Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Luftqualität und Luftbewegung bestimmt. Auch die Beleuchtung des Zimmers sowie die Oberflächentemperatur von Wänden, Fußböden oder Fenster beispielsweise haben Einfluss auf das Raumklima. Durch das Einwirken von Menschen und deren Tätigkeiten als auch durch Geräte und Maschinen kann das Raumklima beeinflusst werden. Weiterhin wird es neben baulichen Einflüssen auch durch äußere Faktoren wie Sonneneinstrahlung oder das meteorologische Klima bestimmt.

Was ist ein „gutes“ Raumklima?

Das Raumklima hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und kann sich auch auf die Gesundheit auswirken. Zu einem guten Raumklima gehört zunächst einmal eine gute, frische Raumluft, die frei von unangenehmen Gerüchen ist.

Weiterhin ist auch die Luftfeuchtigkeit von besonderer Bedeutung. Zu niedrige als auch zu hohe Luftfeuchte führen zu Unbehagen und gesundheitlichen Problemen Daneben ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit auch aus baulicher Sicht ein Problem, da dabei die Entstehung von Schimmel begünstigt wird.

Ebenso ist die richtige Raumtemperatur wichtig für ein gesundes Raumklima. Die ideale Temperatur liegt zwischen 19 und 22 Grad.

Zugluft sowie große, kalte Oberflächen sind nach Möglichkeit zu vermeiden. Zu hohe Luftbewegungen führen zu einer Abkühlung des menschlichen Körpers. Sie werden daher als unangenehm empfunden. Ebenso verbreiten kalte Oberflächen zum Beispiel von alten Fenstern, Fußböden oder schlecht gedämmten Wänden Unbehagen. Sie bewirken, dass die Temperatur des Innenraumes kälter empfunden wird, als sie eigentlich ist.

Welche Luftfeuchtigkeit ist gut?

Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 45 und 50%. Ist die Luft zu trocken, werden die Atemwege gereizt und die Schleimhäute ausgetrocknet. Dadurch haben es Krankheitserreger und Keime leichter in den Körper einzudringen. Außerdem ist trockene Luft ein ideales Transportmittel für Erkältungs- und Grippeviren. Zu hohe Luftfeuchtigkeit ist dagegen ebenso schädlich. Sie kann sich negativ auf den Kreislauf auswirken. Noch riskanter sind allerdings die Belastungen die durch die Folgen von Schimmel ausgehen können. Denn hohe Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen führt häufig zu Schimmelbildung. An kalten Wänden der Wohnung kondensiert das Wasser aus der Raumluft, was ein idealer Nährboden für Pilzsporen darstellt. Schimmel kann zu Allergien und Atemwegserkrankungen führen. Auch stehen einige Sporen im Verdacht krebsauslösend zu sein.

Wie kann man das Raumklima verbessern?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, mit denen sich das Raumklima verbessern lässt. Besonders wichtig für ein gutes Raumklima ist natürlich regelmäßiges Lüften. Das sorgt nicht nur für frische Luft, sondern wirkt sich auch positiv auf die Luftfeuchtigkeit aus. Zweimal tägliches Stoßlüften ist ideal. Schauen Sie doch auch einmal in unseren hilfreichen Lüftungsleitfaden.

Gehen Sie den Ursachen schlechter Gerüche in Ihren Wohnräumen auf den Grund und beseitigen Sie diese. Mit natürlichen Düften, zum Beispiel aus Orangen, Zitronen, natürlichen ätherischen Ölen oder einfach frischen Blumen erzeugen Sie angenehm wohlriechende Luft. Generell sind Pflanzen eine tolle Möglichkeit, das Raumklima zu verbessern. Sie sorgen für eine optimale Luftfeuchtigkeit und filtern Schadstoffe aus der Luft.

Heizen Sie richtig. Zu hohe Temperaturen machen die Luft trocken. Das kann zu Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel und Schlafproblemen führen. Zu niedrige Temperaturen sorgen nicht nur für Unbehagen, sie können auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit bewirken. Ein Hygrometer am besten in Kombination mit einem Thermometer sollte in keinem Haushalt fehlen. Damit können Sie die Luftfeuchte sowie die Raumtemperatur jederzeit überprüfen.

Versuchen Sie, bei der nächsten Renovierung optimale Bedingungen zu schaffen. Geeignete Lehmputze und –farben etwa regulieren nachhaltig die Feuchtigkeit in Ihren Räumen.