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Schimmel im Haus und seine Ursachen

Schimmelbildung im eigenen Haus ist meist mehr als nur unschön. Schimmel ist häufig ein echtes Problem. Schätzungen nach ist jede dritte Wohnung von Schimmelbefall betroffen. Besonders häufig macht sich der Pilz im Badezimmer breit. Aber auch im Schlafzimmer findet der giftige Schimmelpilz oft günstige Lebensbedingungen. Das Gleiche gilt für andere eher wenig beheizte Räumen und Bereiche wie Keller, Flur und Windfang sowie Wintergarten. Auch Räume wie Küche, Kinderzimmer oder Wohnzimmer bleiben von giftigem Schimmelpilz nicht verschont.

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Schimmelbildung und Schimmelbefall verursachen nicht allein ein optisches Problem. Schimmel greift die Bausubstanz des Gebäudes an und macht sich auf Tapeten, Wohntextilien und Einrichtungsgegenständen breit. Dabei stellen die Schimmelsporen eine gesundheitliche Gefahr für die Bewohner dar. Die Sporen sind in vielen Fällen für ersthafte Erkrankungen, schwere Allergien und weitere gesundheitliche Probleme verantwortlich.

Deshalb handeln Sie bei Schimmelbildung schnellstmöglich und tun umgehend etwas gegen den Schimmelbefall. Als Erstes klären Sie die Ursachen des Befalls einwandfrei ab. Dann erst geht es an die Sanierungsmaßnahmen, die sowohl Ursachen als auch Befall beseitigen. Nehmen Sie sowohl für die Analyse der Ursachen als auch für die anschließende Schimmelsanierung die Hilfe eines ausgewiesenen Fachbetriebes in Anspruch. Werden Ursprung und Auswirkungen des Problems nicht nachhaltig gelöst, kehrt der Schimmelpilz immer wieder zurück und schädigt weiterhin Ihre Gesundheit sowie die Bausubstanz des Wohnraumes.

Doch fragen wir uns genauer: Was sind eigentlich die Ursachen für Schimmel im Haus?

Warum entsteht Schimmelpilz im Haus?

Es gibt verschiedene Ursachen für die Schimmelbildung im Wohnraum. Grundsätzlich wächst Schimmel an feuchten Orten. Außerdem befindet sich von Natur aus immer eine gewisse Konzentration an Schimmelsporen in der Luft. Ist die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung dauerhaft zu hoch, bieten sich für Sporen ideale Lebensbedingungen. Die Schimmelsporen lassen sich dann beispielsweise an kühleren Außenwänden nieder und vermehren sich schnell.

Warum kommt es in vielen Wohnungen zu erhöhter Luftfeuchte?

1. Ungünstiges Wohnverhalten 4. Moderne Bautechnologie
2. Schlechte Dämmung 5. Wasserschaden
3. Wasser durch bauliche Mängel oder Schäden 6. Baufeuchte in Neubauten

1. Das Wohnverhalten

Grund Nummer Eins für die ständig steigende Schimmelpilzgefahr: Mit dem zunehmenden Wohnkomfort – etwa durch Waschmaschinen, Saunen, Bäder – ist auch der Wasserverbrauch deutlich gestiegen. Es entsteht dabei viel Wasserdampf, der direkt an die Raumluft abgegeben wird. Bei einem Vier-Personen-Haushalt sind das circa 15 Liter Feuchtigkeit allein durch Atmen, Duschen, Kochen und Wäschetrocknen. Zimmerpflanzen, Aquarien und Zimmerbrunnen bringen zusätzlich Feuchtigkeit in die Wohnung. Durch ein geändertes Wohnverhalten vermeiden Sie die Gefahrenquellen oder schränken diese zumindest stark ein.

Frau in Badewanne

Hier einige Tipps:

  • Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit in betroffenen Räumen.
  • Lüften Sie jeden Tag drei Mal in allen Wohnräumen für 5-15 Minuten stoß. Stoßlüften heißt komplett geöffnetes Fenster und keine Kipplüftung.
  • Trocknen Sie nasse Wäsche möglichst nicht in betroffenen Bereichen.
  • Halten Sie keine Pflanzen in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit.
  • Nutzen Sie keine Verdunstungsbehälter in problematischen Bereichen.
  • Rücken Sie große Möbel von Außenwänden ab, um die Luftzirkulation im Raum ausreichend zu gewährleisten.

2. Schlechte Dämmung

Grundsätzlich sind kalte Räume anfälliger für einen Befall mit Schimmel, denn warme Luft kann Feuchtigkeit besser speichern. Bei mangelnder oder mangelhafter Wärmedämmung kommt es zu hohen Wärmeverlusten. An sogenannten Wärmebrücken kühlen die Oberflächen der Wände an den Außenmauern schnell ab. Das Problem: Wandtemperaturen von weniger als 12,3 Grad gelten als schimmelkritisch. Der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf schlägt sich an den als Wärmebrücken fungierenden Wänden als Kondensat nieder und es kommt zur Schimmelbildung.

3. Wasser durch bauliche Mängel oder Schäden

Wasser und Feuchtigkeit gelangen teils auch von außen in das Gebäude oder verursachen eine Schimmelbildung durch Wasserschäden an Leitungen. Besonders häufig finden sich in Altbauten bauliche Mängel wie:

  • Risse im Mauerwerk
  • Schäden am Dach oder an Fenstern
  • Fehler in der Gebäudekonstruktion
  • Schadhafte Bauwerksabdichtung

Je nach Zustand des Mauerwerks breitet sich die Feuchtigkeit aus und steigt in den Wänden gegebenenfalls sogar weiter nach oben. Bereits geringe Mengen Feuchtigkeit beeinträchtigen zudem die Dämmwirkung der Baustoffe. Dadurch kühlen die Oberflächen der Außenwände noch schneller ab, es bilden sich Wärmebrücken und es kommt wiederum zur Bildung von Kondensat. Das Problem verschärft sich also und Schimmel findet einen guten Nährboden an den Wänden.

Wenn Sie solche Bauschäden nicht grundlegend und fachmännisch beheben, nützen die beste Schimmelsanierung und gründliches Lüften nicht: Der gefährliche Pilz kehrt immer wieder zurück und die Bausubstanz des Gebäudes wird geschädigt.

4. Moderne Bautechnologie

Ein weiterer Grund für zu viel Feuchte und Schimmelpilze? Ausgerechnet der Fortschritt in der Bautechnologie!

moderne Bautechnik

Einige Beispiele:

  • Früher verwendete Baustoffe wie Ton, Lehm oder Holz erreichen bei Dampfdiffusion und Wasserdampfaufnahme deutlich günstigere Werte als neuere Baumaterialien wie Beton, Polystyrol etc.
  • Hohe Beimengungen von Kunststoffen in Dispersionsfarben und Tapeten schränken die Feuchtigkeitsregulierung bei Wandoberflächen ein. Im Gegensatz zu früher verwendeten Werkstoffen wie Kalk-, Kreide- oder Leimfarben.
  • Alte einglasige Fenster gewährleisten einen automatischen« Luftaustausch, da Fugen zwischen Rahmen und Flügeln weniger dichthalten. Die heutigen Fenster mit Isolierverglasung halten oft zu dicht: Sie stellen speziell im Altbau nicht mehr die kältesten Temperaturzonen dar. Viele Wandbereiche sind viel kälter und daher eher feucht und schimmelpilzgefährdet.

Lüften ist also wichtiger als je zuvor. Unterstützend wirkt die Beschaffenheit der Baustoffe in puncto Wärmedämmung und Feuchtigkeit. Die Dämmung muss so beschaffen sein, dass weder auf der Wand innen noch innerhalb des Baumaterials gefährliche Mengen an Kondensat entstehen.

5. Wasserschaden

Bei einem Wasserschaden infolge von Hochwasser oder Überschwemmungen handeln Sie natürlich schnell. Auch ein Feuerwehreinsatz führt bei große Mengen Löschwasser zu einer hohen Durchfeuchtung des Gebäudes. Wer nicht rechtzeitig etwas gegen die Feuchtigkeit tut, riskiert die Bildung von Schimmel. Bei einem Wasserschaden beauftragen Sie einen Fachbetrieb mit der Trocknung von Gebäude, Möbel und Inventar.

 

Bei einem Rohrbruch treten ebenfalls häufig große Mengen Wasser aus. Manchmal jedoch bleibt die Durchfeuchtung für lange Zeit unentdeckt, etwa bei einem Leck in der Rohrleitung. Wichtig ist, die Schadstelle schnellstmöglich zu orten. Dazu empfehlen wir moderne zerstörungsfreie Verfahren der Leckortung, mit denen unsere Experten dem Problem schnell auf die Spur kommen.

6. Baufeuchte in Neubauten

Vor dem Einzug ins neugebaute Heim gilt: Erst einmal alles gut durchtrocknen lassen! Vor dem Aushärten der Baumaterialien befindet sich ein hoher Wassergehalt in Estrich, Beton und Mörtel. Ausreichende Trocknungsphasen vor Bezug des Neubaus sind daher notwendig. Selbst nach professionellen Trocknungsmaßnahmen befindet sich meist noch eine Restfeuchte in den Baustoffen. Darum gilt auch nach dem Einzug: Ausreichend Lüften und gut Heizen nicht vergessen! So genießen Sie Ihre neuen vier Wände schimmelfrei und unbeschwert.

Tropfen auf Blatt

Vor der Schimmelsanierung die Ursachen klären

Wer Schimmel in seinen eigenen vier Wänden entdeckt, möchte diesen natürlich schnellstmöglich wieder loswerden. Aber: Einfaches Abwischen und Überstreichen der Flecken reichen normalerweise nicht aus, um den Schimmelpilz dauerhaft zu entfernen.

Reinigen Sie befallene Möbel und Textilien und entfernen Sie den Pilz gründlich. Wenn das nicht möglich ist, entsorgen Sie diese vorsichtshalber. Beauftragen Sie einen Fachbetrieb für die Analyse der Schimmelursachen. Ein Experte klärt die wesentlichen Fragen:

✓   An welchen Stellen sind erhöhte Feuchtigkeit und Schimmelpilzgefahr festzustellen?

✓   Wo genau liegen die Ursachen?

✓   Welche Schäden sind bereits akut?

✓   Wo und wie können Sie vorbeugen?

Um schimmelpilzkritische Feuchtegrade festzustellen und zu lokalisieren, führen wir verschiedene Messungen durch.

Schnelle Ergebnisse liefern:

  • relative Luftfeuchtigkeit mit dem Hygrometer
  • Raumtemperatur
  • Bauteil- und Oberflächentemperatur mit Pyrometer oder Infrarot-Thermometer
  • Baustofffeuchte (qualitativ, bspw. mit Hochfrequenzsonde)
  • Taupunktermittlung (elektronisch und über Tabellen)
  • Ermittlung der schimmelpilzkritischen Oberflächentemperatur (mit der 3K-Tabelle)
  • quantitative Baustofffeuchte (mit CM-Gerät)

Langzeitberichte

Je nach Einzelfall führen wir Langzeitmessungen durch, um dem Problem Schimmel und Feuchtigkeit auf die Spur zu kommen. Die Messungen erfolgen beispielsweise bei Konstruktionsfehlern des Gebäudes oder bei falschem Lüften und Heizen der Bewohner. Die folgenden Schritte geben Aufschluss:

  • Langfristige elektronische Aufzeichnung (meist 4-6 Wochen) von Luftfeuchte, Luft­tem­peratur und/ oder Oberflächen­tempe­ratur über Sensoren und Daten-Logger.
  • Die Messergebnisse werden anschließend in einem minutengenauen Protokoll anhand einer Verlaufs­kurve sichtbar gemacht und ausgewertet.

Mit viel Erfahrung, Sorgfalt und modernster Technik führen wir Messungen durch und dokumentieren die Ergebnisse. So gehen wir den Ursachen auf den Grund und schaffen die Voraussetzungen für eine gezielte und nachhaltige Schimmelpilzsanierung.

FAQ – Fragen und Antworten zu Schimmel Ursachen

Schimmel im Haus – was tun?

Aus Liebe zu Haus und Gesundheit: Nehmen Sie Schimmel in der Wohnung keinesfalls auf die leichte Schulter! Es bringt nichts, den Pilz einfach zu entfernen und überzustreichen. Um ein dauerhaft gesundes und schimmelfreies Zuhause zu schaffen, gehen Sie den Ursachen der Feuchtigkeit und Schimmelbildung auf den Grund. Leiten Sie gezielte Maßnahmen ein, um den gefährlichen Pilz schnell und nachhaltig zu beseitigen. Beauftragen Sie einen Fachbetrieb mit der Ursachenanalyse. Mit viel Erfahrung und modernster Technologie führen die Experten von Getifix genauste Messungen durch. Anschließend bieten wir Ihnen geeignete Sanierungsmaßnahmen. Ist die Schimmelbildung auf falsches Heiz- und Lüftungsverhalten zurückzuführen, geben Ihnen unsere Fachleute hilfreiche Tipps.

Wie entsteht Schimmel im Haus?

Es gibt viele Gründe für Schimmel im Haus. Häufig ist Schimmel in Wohnungen auf falsches Lüftungs- und Heizverhalten der Bewohner zurückzuführen. In anderen Fällen sind bauliche Mängel verantwortlich. Entweder sorgt eine defekte Gebäudedämmung für die Bildung von Kondensationsfeuchte in den Räumen. Oder die Feuchtigkeit dringt durch eine marode Bauwerksabdichtung beispielsweise von außen in das Gebäude. Allen Ursachen gemein ist, dass sich zu viel Feuchtigkeit in den Wohnräumen befindet. Diese bieten dem gefährlichen Pilz und seinen Sporen den idealen Nährboden, auf dem sie sich vermehren und verbreiten.

Wann bildet sich Schimmel im Haus?

Schimmelsporen befinden sich von Natur aus in der Luft. Sobald sie in Räumen geeignete Lebensbedingungen vorfinden, siedeln sie sich an. Sie wachsen und vermehren sich. Im Wesentlichen benötigt Schimmel folgende Faktoren zum Wachsen:

  • Nahrung: Schimmel ist genügsam und ernährt sich beispielsweise vom Staub, der an den Wänden haftet.
  • Feuchtigkeit: Bei einer Feuchtigkeit von über 70 Prozent finden Sporen gute Lebensbedingungen.
  • Temperatur: Schimmel ist auch bei der Temperatur nicht wählerisch. Die Sporen gedeihen bei Temperaturen zwischen 0 und 60 Grad. Optimal entwickeln sie sich je nach Art bei 25 bis 35 Grad.
  • Sauerstoff: Schimmelpilze benötigen nur wenig Sauerstoff und kommen mit einem Sauerstoffgehalt der Luft von einigen Prozent aus.
Wie stelle ich Schimmel im Haus fest?

Üblicherweise zeigt sich Schimmel als sichtbare braune oder schwarze Flecken oder als Belag auf den Wänden. Schwieriger wird es, wenn ein verdeckter Befall mit Schimmelpilz vorliegt. Diesen nehmen Sie über kurz oder lang durch den typischen muffigen, modrig-fauligen Geruch wahr. Dieser Geruch bleibt auch nach dem Lüften bestehen und lässt sich nicht durch Raumlufterfrischer überdecken. Weiterhin deuten häufig auch ungeklärte Krankheitssymptome auf einen Schimmelbefall in der Wohnung hin. Typische gesundheitliche Probleme bei Schimmel sind Atemwegserkrankungen und sonstige Reizungen. Manchmal stellen sich grippeähnliche Beschwerden, Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Müdigkeit ein. Nehmen Sie die Hilfe eines Fachbetriebes in Anspruch und klären Sie die Ausbreitung und Ursachen des Schimmelbefalls.

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