Richtig Heizen – Ein Heizungsleitfaden
Das richtige Heizen von Häusern und Wohnungen wirkt sich nicht nur positiv auf das Raumklima und den Geldbeutel aus, sondern schont darüber hinaus auch das Klima. Viele Wohnungen, die vor 1979 erbaut wurden, weisen durch eine mangelhafte Dämmung einen hohen Energieverbrauch auf. Um den Mangel auszugleichen und Wärmeverlusten entgegenzuwirken, wird in den Häusern oft im hohen Ausmaß geheizt. Dabei gibt es viele Faktoren, die die Heizleistung beeinflussen und die Energiekosten senken können. Im Nachfolgenden zeigen wir Ihnen, worauf Sie jeweils achten.
Die Heizkörper
Alte Heizkörper oder Heizpumpen brauchen oftmals viel Energie, um Räume aufzuheizen. Deshalb empfiehlt sich der Einbau neuer Geräte, um die Heizkosten zu senken. Damit die Heizung alle Räume richtig aufheizt, ist es zudem wichtig, die Heizkörper regelmäßig zu entlüften. Denn durch Luft in den Rohren bleiben Teile eines Heizkörpers andernfalls kalt. Auch sollten während des Heizens keine Gegenstände vor den Heizkörpern stehen. Nur so zirkuliert die Luft richtig und erwärmt den Raum. Damit die warme Luft nicht in den Wänden entschwindet, bietet sich eine Beschichtung aus Aluminium hinter den Heizkörpern an. Die reflektierende Beschichtung leitet die Wärme zuverlässig in den Raum.
Die richtige Raumtemperatur
Um Energie und somit Kosten zu sparen, ist es wichtig, die richtige Raumtemperatur zu finden. Denn zu starkes Heizen wirkt sich negativ auf die eigene Gesundheit aus, da die Feuchtigkeit in der Luft sinkt. Trockene Luft reizt die Schleimhäute und belastet die Atemwege. Zu kalte Räume hingegen bergen ein erhöhtes Schimmelpilzrisiko. Die optimale Raumtemperatur unterscheidet sich in den Wohnräumen wie folgt:
- Wohnräume: 20 °C bis 22 °C
- Küche: 18 °C
- Bad: 23 °C bis 24 °C
- Schlafzimmer: 16 °C bis 18 °C
Hinweis:
Die Heizkörper müssen vor allem im Winter mindestens auf die Frostschutzstellung (Stern/Schneeflocke) gedreht werden, damit die Heizung ab Temperaturen unter 5 °C anfängt zu heizen. Dies ist wichtig, da sonst die Rohre einfrieren. Die Heizung sollte generell das ganze Jahr über angeschaltet sein. Im Sommer beziehungsweise in wärmeren Monaten bietet sich allerdings die Sommereinstellung an. Auch nachts ist die Heizung immer in Bereitschaft, kann und sollte jedoch auf niedrigere Temperaturen eingestellt sein als tagsüber.
Räume lüften
Heizen und Lüften mag manchen Menschen als Gegensatz erscheinen. Doch auch beim Heizen ist es enorm wichtig, regelmäßig zu lüften. Mit dem Lüften wird die Luft ausgetauscht, die Wärme bleibt weitgehend im gut gedämmten Raum erhalten. Sie ist nicht nur in der Luft, sondern auch in Möbeln, Wänden und Decken gespeichert. Lüften ist wichtig, um verbrauchte und feuchte Luft auszutauschen und damit frische Luft in die Räume zu lassen. Das steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern ist auch wichtig, um Schimmelpilz vorzubeugen. Nutzen Sie beim Lüften das sogenannte Stoßlüften, denn nur so ist ein vollständiger Luftaustausch ohne langfristige Auskühlung des Wohnraumes gewährleistet.
Nachtabsenkung
Wie bereits erwähnt, macht es Sinn, die Temperaturen in der Nacht zu senken. Die Einstellung für die Nachtabsenkung kann man direkt an der Heizung vornehmen oder manuell an den Thermostaten der Heizkörper. Dies sorgt nachts für einen angenehmeren Schlaf und wirkt sich darüber hinaus positiv auf den Geldbeutel aus. Temperaturen von 15 °C bis 16 °C sind dann vor allem in Schlaf- und Kinderzimmern optimal. Doch auch hier sollte die Temperatur nicht allzu sehr abgesenkt oder die Heizung komplett ausgeschaltet werden, da am nächsten Tag wieder viel Energie aufgebracht werden muss, um den Raum wieder vollständig auf die richtige Raumtemperatur aufzuheizen.
Neben der Absenkung der Temperatur ist es wichtig, die Rollläden nachts herunter zu lassen, falls welche vorhanden sind. Denn dadurch bleibt die Wärme in den Räumen gespeichert und verfliegt durch das Luftpolster zwischen Fenster und Rollläden nicht.
Wärmedämmung
Damit die Wärme nicht über die Außenwände oder Fenster entschwindet und die Heizkosten steigen, lohnt sich eine Dämmung der Außenwände, Fenster und Deckenflächen. Denn bei einer unzureichenden Dämmung muss viel Heizenergie verwendet werden, um den Raum warm zu halten. Fenster sollten dabei dreifachverglast sein und auch die Materialien der Fensterrahmen gute Dämmeigenschaften aufweisen. Das Abdichten der Fenster sorgt ebenfalls dafür, dass die Wärme nicht entweicht.
Besser und kostengünstiger als eine permanent laufende Heizung ist eine Innendämmung. Für diese Dämmung hat sich die faserfreie hydrophile Mineraldämmplatte ambio bewährt. Sie besteht aus Weißkalkhydrat, Siliciumdioxid und natürlichem Protein als Porenbildner. Die Wärmeleitfähigkeit liegt bei 0,042 W/mK. Die Platte ist einfach zurechtzuschneiden und kann so auch für Vorsprünge und gegliederte Wände genutzt werden. Wenn Sie ein altes Haus nachträglich dämmen, können sich die Energiekosten um ein Vielfaches minimieren, da die Wärme länger in den Wohnräumen bleibt und so weniger geheizt werden muss.
Auch die Getifix Klimaplatte eignet sich für die Wärmedämmung, da sie eine niedrige Wärmeleitfähigkeit hat und somit weniger Wärme nach Außen gelangt. Die Wärmeleitfähigkeit liegt laut aktuellem Prüfbericht der MPA Bremen (n. DIN 52612) bei 0,0627 W/mK. Der Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit liegt bei 0,090 W/mk. Die Platte besteht aus Kalziumsilikat und ist nicht brennbar.
Für eine Wärmerückgewinnung ist ein Wandlüfter mit Zu- und Abluftfunktion für den Neubau und die Sanierung ideal. Die Wohnungslüftung findet kontrolliert statt, da die Geräte miteinander kommunizieren und die Luftrichtung ändern. Dabei können die Wandlüfter für Einfamilienhäuser und Bürogebäude verwendet werden, die eine Wandstärke von bis zu 500 mm aufweisen. Eine App erleichtert die Bedienung.
Schimmelpilzvorbeugung
Wenn die Heizung bei Abwesenheit heruntergedreht wird, dauert es länger, die Räume wieder vollständig aufzuheizen. Das kostet nicht nur mehr Geld, die kalten Wände begünstigen auch die Schimmelbildung. Wenn nicht geheizt wird, bleiben die Wände kühl und es sammelt sich Feuchtigkeit an Wärmebrücken – der ideale Nährboden für Schimmelpilze. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Wände warm bleiben und die Temperatur nicht unter 16 °C sinkt. Doch auch zu feuchte, warme Räume sind ideal für Schimmel, weshalb regelmäßiges Stoßlüften wichtig ist.
Um Schimmelpilz vorzubeugen, hat sich die Getifix Klimaplatte bewährt. Diese ist diffusionsarm und kann eine große Menge Wasser aufnehmen sowie auch wieder abgeben. Sie vermeidet Kondenswasserbildung, die meist für den Schimmel verantwortlich ist. Auch bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit kommt sie zum Einsatz und gleicht sie wieder aus.
FAQ – Fragen und Antworten zum richtigen Heizen
Sollte man die Heizung immer anlassen?
Um Energie zu sparen, drehen viele Menschen das Thermostat des Heizkörpers herunter oder schalten die Heizung ganz aus, wenn sie nicht zuhause sind. Doch gerade im Winter ist es wichtig, die Heizkörper auch bei Abwesenheit zumindest auf der Frostschutzstellung anzulassen. Das sorgt dafür, dass die Rohre nicht einfrieren. Ausgekühlte Räume vergrößern zudem das Schimmelrisiko. Auch im Sommer kostet es weniger Energie, die Heizung auf niedriger Temperatur anzulassen, anstatt die ausgekühlten Räume von null wieder vollständig aufzuheizen.
Wie heize ich am besten meine Wohnung?
Um die Wohnung zu heizen, sollte die entsprechende Raumtemperatur aufrecht gehalten werden. Dies sorgt nicht nur für ein geringeres Schimmelrisiko, sondern schont auch den Geldbeutel. Die Heizung sollte dafür permanent an sein, denn das sorgt dafür, dass die Rohre der Heizkörper im Winter nicht einfrieren. Regelmäßiges Lüften gehört ebenfalls zum Heizen dazu. Setzen Sie für den vollen Luftaustausch auf Stoßlüften anstatt auf gekippte Fenster. Die Wärme bleibt dabei in den Möbeln und Wänden.
Damit die Heizkörper arbeiten können, dürfen sich keine Gegenstände davor befinden. Nur so ist die optimale Zirkulation gewährleistet. Auch eine Dämmung der Räume und vor allem hinter den Heizkörpern sorgt dafür, dass die Wärme nicht über die Außenwände entschwindet.
Auf welcher Stufe heizen?
Auf welcher Stufe Sie am besten heizen, das kommt auf den Raum an. In Wohnräumen wie dem Wohn- oder Kinderzimmer liegt die optimale Temperatur tagsüber bei 20 °C bis 22 °C. Aus diesem Grund eignet sich für diese Räume die Stufe 3, da hier ungefähr 20 °C erreicht werden. In anderen weniger genutzten Räumen reicht Stufe 1 oder 2. Denn hier sind Temperaturen von 18 °C ideal. Wenn das Thermostat der Heizungskörper auf Stufe 5 steht, können Temperaturen von 28 °C erreicht werden. Dies ist jedoch nicht zu empfehlen, da trockene Heizungsluft die Schleimhäute reizt.
Tipp: Wenn das Thermostat auf die höchste Stufe gedreht wird, bedeutet dies nicht automatisch, dass es schneller warm wird. Der Heizkörper heizt mit der gleichen Wärme, ist jedoch so lange im Betrieb, bis Temperaturen von 28 °C erreicht sind.
Ist es sinnvoll, die Heizung nachts auszustellen?
Viele Menschen stellen die Heizung nachts aus, um Energie zu sparen und die Heizkosten zu senken. Eine Senkung der Temperatur macht zumindest Sinn, da so Heizkosten gespart werden können und für einen angenehmeren Schlaf gesorgt wird. Sie ganz auszustellen kostet jedoch mehr Energie, als sie über Nacht auf niedriger Temperatur laufen zu lassen. Denn für einen ausgekühlten Raum muss mehr Energie aufgebracht werden, als für einen Raum, dessen Temperaturen konstant aufrechterhalten wurde.
Wie spare ich beim Heizen?
Wer richtig heizt, der kann die Heizkosten um ein Vielfaches senken. So dürfen für die optimale Zirkulation vor den Heizkörpern keine Gegenstände stehen und das Lüften sollte stets durch Stoßlüften vollzogen werden. Auch die entsprechende Dämmung von Decken und Wänden sorgt für einen geringeren Wärmeverlust. In der Nacht können Sie die Heizung herunterdrehen. Jedoch sollten die Heizkörper nie ganz ausgedreht werden, da bei Minustemperaturen die Rohre gefrieren können und die Heizung viel mehr Energie verbraucht, wenn komplett ausgekühlte Räume aufgeheizt werden. Durch regelmäßiges Entlüften erwärmt der Heizkörper den Raum zuverlässig. Das Erwärmen des Raums beugt ebenfalls die Bildung von Schimmel vor.
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