Welches Material eignet sich am besten für eine Wärmedämmung?
Die Wärmedämmung ist eine kostengünstige und effektive Methode der Wärmedämmung. Mit ihr lässt sich der Wärmeverlust um 50 – 70 % reduzieren. Anwendung findet sie vor allem dort, wo eine Außendämmung nicht realisiert werden kann – etwa bei Fachwerkhäusern oder Altbauten, die unter Denkmalschutz stehen. Es stellt sich die Frage, welche Materialien sich für welches Mauerwerk besonders gut eignen. Dabei wird vor allem zwischen organischen und anorganischen Dämmstoffen, aber auch zwischen kapillaraktiven und diffusionsbremsenden Dämmstoffen differenziert. Zu beachten gilt es neben dem Material auch die Dämmstoffdicke. Die Dicke muss sich ebenfalls an das spezielle Mauerwerk anpassen, sodass eine möglichst hohe Wärmeisolierung gewährleistet wird, ohne dass das Mauerwerk auskühlt und Frostschäden entstehen. Im Folgenden erfahren Sie, was Sie bei der Wahl eines Dämmstoffes beachten müssen.
Organische und anorganische Dämmstoffe
Grundlegend lässt sich zwischen organischen und anorganischen Dämmmaterialien unterscheiden. Dabei handelt es sich bei organischen Materialien nicht notwendigerweise um Stoffe, die in dieser Form auch in der Natur vorzufinden sind. Ebenso wenig beschränken sich anorganische Dämmstoffe auf synthetisch hergestellte Materialien. Der Unterschied beider Varianten liegt auf der Stoffebene: Organische Dämmstoffe sind ökologisch und bestehen aus Kohlenstoffverbindungen, anorganische nicht. Beide Arten lassen sich sowohl synthetisch als auch aus natürlich nachwachsenden Rohstoffen herstellen. Keine der beiden kann grundsätzlich als gesund oder ungesund klassifiziert werden. So stehen diverse Stäube natürlicher Dämmstoffplatten in Verdacht, gesundheitsgefährdend zu sein und chemisch behandelte Dämmstoffplatten sind nur mit unbedenklichen Mitteln gegen Pilzbefall oder Insekten eingewachst. Bei Fragen zu möglichen gesundheitlichen Gefahren erkundigen Sie sich am besten bei Ihrem Energieberater. Fakt ist, dass alle erhältlichen Dämmmaterialien eine positive Energiebilanz aufweisen, also mehr Energie sparen als zu ihrer Herstellung benötigt wird.
Auf den Durchmesser kommt es an
Die Rede ist von der Dicke des Dämmstoffes. Empfehlenswert sind Stärken zwischen 6 und 8 cm. Eine hohe Dämmstoffdicke führt in jedem Fall zu einer effektiveren Wärmdämmung. Jedoch hat das auch größere Platzeinbußen im Innenraum zur Folge. Außerdem verringert sich die Temperatur des Mauerwerks, sobald die Wärme nach innen stärker isoliert wird. Folgen können Feuchte- und Frostschäden sein, da an der kalten Mauerwand ggf. Wasser kondensiert. Allerdings gibt es zusätzliche Maßnahmen zum Regenschutz, wie eine Verlängerung der Dachüberstände. Neben der Dämmstoffdicke spielt ein weiterer Faktor eine entscheidende Rolle: Die Wärmeleitfähigkeit. In der Regel wird mit Dämmstoffen der Wärmeleitfähigkeit 0,04 gehandelt. Ein Dämmstoff der Wärmeleitfähigkeit 0,035 ist bei gleicher Dämmstoffstärke um ca. 10% wirkungsvoller. Man kann also bei Dämmmaterial der Leitfähigkeit 0,035 eine geringere Dämmstoffdicke wählen, um die gleiche Wärmedämmwirkung zu erreichen.
Kapillaraktive und diffusionsbremsende Dämmstoffe
Kapillaraktive oder auch diffusionsoffene Dämmstoffe sind fähig, große Mengen Wasser aufzunehmen und wieder an die Raumluft abzugeben. Kondenswasser wird aufgenommen und über die Platten verteilt. Ein klarer Vorteil liegt darin, dass sich das Risiko der Schimmelbildung erheblich verringert. Im Vergleich zu diffusionsbremsenden Dämmstoffen haben sie allerdings eine geringere Dämmwirkung. Um eine gleichwertige Dämmwirkung zu erzielen, ist also eine höhere Stärke erforderlich, wodurch das kapillaraktive Innendämmsystem häufig kostspieliger ist.
Welche Variante Sie wählen sollten, hängt aber vor allem vom Bestimmungsort ab. Kapillaraktive Dämmstoffe wie Getifix ambio eignen sich besonders gut für die Dämmung der Wände. Dieser natürliche Dämmstoff sorgt als Wärmedämmung von Außenwänden und Deckenflächen im Innenbereich für einen angenehmen Feuchtehaushalt. Außerdem ist das Material nicht brennbar. Diffusionsbremsende Dämmstoffe wie die hydrophobe Version von ambio hingegen sind bspw. für Kellerdecken empfehlenswert. Allgemein gilt: Hydrophile Dämmstoffe kommen immer dann zum Einsatz, wenn sich das zu dämmende Zimmer im ‚warmen‘ Wohnbereich befindet, hydrophobe, wenn es sich um einen kalten Raum wie z.B. den nicht ausgebauten Dachboden oder Keller handelt.
Weitere Faktoren gilt es außerdem zu beachten
Wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus leben, sind die Möglichkeiten geeigneter Dämmstoffe eingeschränkt. Hier müssen Sie einen Dämmstoff wählen, der mindestens der Brandschutzklasse B1 entspricht. Oberhalb der Hochhausgrenze von 22 m dürfen sogar nur Dämmstoffe der Klasse A verwendet werden.
Wollen Sie die Geschossdecken dämmen, setzen sie auf dem Dachboden am besten auf unsere Holzfaserdämmmatte placa. Sie ist frei begehbar und zeichnet sich durch ihre hohe Druckfestigkeit aus. Hat die oberste Geschossdecke einen Hohlraum, bietet sich dagegen eine Dämmung mittels baca an. Dieser Schüttdämmstoff ist besonders wirksam bei der Dämmung von Hohldiehldecken und 2-schaligen Ständer-, Wand- oder Riegel-Konstruktionen.
Letztendlich ist die Beschaffenheit des Mauerwerks und der Decken entscheidend für die Wahl des richtigen Dämmmaterials. Dazu muss unter anderem der Feuchtegehalt der Wände gemessen werden. Innenwände lassen sich problemlos mit diffusionsoffenen Dämmstoffen effektiv und effizient dämmen. Bei der Wärmedämmung einer Außenwand oder einer Dachdämmung ist Vorsicht und besondere Sorgfalt geboten. Welches Material das geeignete für Ihr Heim ist, erfahren Sie bei einem Experten.