Zahlen Normwerte

Feuchtigkeit einer Wand – Normalwerte-Tabelle nach DIN

Grundsätzlich sind alle Baumaterialien mehr oder weniger feucht. Es gibt kaum Baustoffe, die keine Feuchtigkeit enthalten. Die Feuchtigkeit einer Wand hängt zudem von diversen Faktoren wie den Eigenschaften der Baustoffe ab. Pauschal lässt sich die Frage nach einer Normalfeuchte demnach nicht beantworten. Aber es gibt unter anderem den sogenannten praktischen Feuchtegehalt, der einen Vergleich unterschiedlicher Baustoffe ermöglicht. Hierzu stellen wir Ihnen eine Tabelle der DIN mit Normalwerten näher vor.

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Feuchtigkeit von Baustoffen – die Grundlagen

Grundsätzlich ist Wasser beziehungsweise ein gewisser Anteil an Feuchtigkeit in nahezu jedem Baustoff enthalten. Es gibt kaum „trockene“ Baustoffe und nur wenige Ausnahmen wie Asphalt oder Glas. Die meisten anderen Baumaterialien haben nicht nur Wasseranteile, sie benötigen die Feuchtigkeit auch für ihre Festigkeit und den Zusammenhalt. Geht diese Feuchtigkeit verloren, zerbröseln oder zerfallen die Materialien gegebenenfalls. Anhydrit-Estrich könnte man beispielsweise kaputt trocknen.

Zum einen gehört also ein gewisser Feuchtegehalt zu den meisten Baustoffen, zum anderen findet zwischen Baustoffen und der Umgebungsluft ein zunächst mal ganz normaler Feuchtigkeitsaustausch statt. Wände dienen in Räumen nicht nur als temporärer Puffer für überschüssige Wärmeenergie, sondern nehmen auch Wasserdampf über die Luft als Feuchtepuffer auf. Bei einigen modernen Baustoffe wie unserer Getifix Klimaplatte ist der stetige Austausch von Feuchtigkeit sogar beabsichtigt, um die Luftfeuchtigkeit wirkungsvoll zu regulieren und somit unter anderem das Wachstum von Schimmelpilzen nachhaltig zu verhindern.

Mit einem Feuchtigkeitsmesser können Sie bestimmen, wie feucht Ihre Wände sind. Ziehen Sie bei zu hohen Werten einen Fachbetrieb zurate, der die Wandfeuchte mit einem hochwertigen Gerät messen kann, die Ursachen der Feuchte bekämpft und Sanierungsmaßnahmen einleitet.

Praktischer Wassergehalt von Baustoffen

Bei der Beurteilung der Feuchtigkeit eines Baustoffes müssen wir die Umgebungsbedingungen – das Raumklima – maßgeblich berücksichtigen. Alle Materialien sind ständig wechselnden Temperaturen und Luftfeuchten ausgesetzt. Die Beeinflussung der Materialfeuchte hängt dabei von vor allem vier Faktoren und Werten ab:

  • Wärmekapazität
  • Wärmeleitfähigkeit
  • Wasserdampf-Diffusionswiderstand
  • Hygroskopische Eigenschaften (Sorption/ Desorption = Wasseraufnahme/-abgabe)

Zu der im Baustoff natürlich enthaltenen Feuchtigkeit kommt also noch die gewisse umgebungsbedingte Eigenfeuchte. Das Material selbst gibt in der Regel keine Feuchte mehr an seine Umgebung ab, wenn es normal ausgehärtet ist wie zum Beispiel nach der korrekten Trocknung von Estrichböden. Je nach Temperatur von Umgebungsluft und Baustoff stellt sich dann ein Gleichgewicht zwischen der Aufnahme von Wasserdampf aus der Luft und der Abgabe von Wasserdampf an die Umgebung ein. Zu jeder Temperatur und Umgebungsfeuchte gehört somit ein bestimmter, vom jeweiligen Material abhängiger Feuchtegehalt im Baustoff, den man mit speziellen Geräten messen kann.

 

Hinweis:

Unter diesen Gesichtspunkten wird ein Baustoff, bezogen auf die klimatischen Bedingungen (Temperatur und Luftfeuchtigkeit), denen er ausgesetzt ist, als haushaltsfeucht oder lufttrocken bezeichnet.

 

Der praktische Feuchtegehalt (inkl. Tabelle)

Auch wenn sich die konkrete Baustofffeuchte aufgrund äußerer Einflüsse häufig verändert, lassen sich die unterschiedlichen Materialien dennoch miteinander vergleichen – und zwar mithilfe einer genormten Kennzahl: dem sogenannten praktischen Feuchtegehalt. Technisch spricht man neben dem praktischen Feuchtegehalt allgemein oft auch von Gleichgewichtsfeuchte, Ausgleichsfeuchte oder Bilanzfeuchte. Diese so bezeichnete Feuchte ist der Wassergehalt, der sich in einem Baustoff nach längerer Lagerung in einem Raum mit konstanter relativer Feuchte (meist 60 %) und konstanter Temperatur (meist 20 °C) ergibt.

Die DIN 4108 (Wärmeschutz im Hochbau) versteht unter dem „praktischen Feuchtegehalt den Feuchtegehalt, der bei der Untersuchung genügend ausgetrockneter Bauten, die zum dauernden Aufenthalt von Menschen dienen, in 90 % aller Fälle nicht überschritten wird.“ Das bedeutet, dass Baustoffe in normaler Wohnumgebung einen gewissen Wert an Feuchte haben, die weder für die Bewohner noch für die Baumaterialien ein Problem darstellen. Den Feuchtigkeitsgehalt und Abweichungen davon können Fachleute mittels Feuchtigkeitsmessgeräten ermitteln und für die Bewertung der Sachlage nutzen. Diese Geräte sind meist genauer als solche, die Sie kommerziell erworben können.

Zeile Baustoffe in der Wand (Feuchtigkeit % Tabelle) Massebezogener Wassergehalt Um in %
1 Ziegel 1
2 Kalksandstein 3
3 3.1 Beton mit geschlossenem Gefüge mit dichten Zuschlägen 2
3.2 Beton mit geschlossenem Gefüge mit porigen Zuschlägen 13
4 4.1 Leichtbeton mit haufwerksporigem Gefüge mit dichten Zuschlägen nach DIN 4226-1 3
4 4.2 Leichtbeton mit haufwerksporigem Gefüge mit porigen Zuschlägen nach DIN 4226-2 4,5
5 Porenbeton 6,5
6 Gips, Anhydrit 2
7 Gußasphalt, Asphaltmastix 0
8 Anorganische Stoffe in loser Schüttung: expandiertes Gesteinglas (z. B. Blähperlit) 1
9 Mineralische Faserdämmstoffe aus Glas-, Stein-, Hochofenschlacken-(Hütten)Faser 1,5
10 Schaumglas 0
11 Holz, Sperrholz, Spanplatten, Holzfaserplatten, Schilfrohrplatten und -matten, organische Faserdämmstoffe 15
12 Holzwolle-Leichtbauplatten 13
13 Pflanzliche Faserdämmstoffe aus Seegras, Holz-, Torf- und Kokosfasern und sonstigen Fasern 15
14 Korkdämmstoffe 10
15 Schaumkunststoffe aus Polystyrol, Polyurethan (hart) 1
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Hygroskopische Ausgleichsfeuchte unterschiedlicher Baustoffe (Tabelle)

Eine weitere Quelle zu Ausgleichsfeuchten, wobei wir hier präziser von hygroskopischer Ausgleichsfeuchte sprechen, finden Sie im WTA-Merkblatt 4-5-99/D der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. (kurz WTA).

Auch die Ausgleichsfeuchte wird von den Experten für die Messungen von Feuchtegehalten sowie zur Bewertung der Sachlage bei Feuchteproblemen an Außenwänden herangezogen. Für Laien mit einem kommerziellen Feuchtigkeitsmessgerät ist die korrekte Ermittlung der Werte und der dahinterstehenden Problematik eigentlich kaum möglich. Nutzen Sie daher lieber die Kompetenz von professionellen Betrieben, die mit hochwertigen Feuchtigkeitsmessern die Feuchte an Außenwänden bestimmen, um Folgeschäden zu vermeiden und das Feuchtigkeitsproblem dauerhaft zu lösen.

Hätten Sie es gewusst? Unsere Experten von Getifix arbeiten bereits seit über 20 Jahren aktiv in der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. und an den WTA-Merkblättern mit.

Tipp: Wenn Sie weitere Informationen und Messwerte zum Thema Feuchtegehalte /Feuchtemessungen und den entsprechenden Werten suchen, finden Sie diese im WTA-Merkblatt 4-11-16/D zur Messung des Wassergehalts beziehungsweise der Feuchte bei mineralischen Baustoffen (überarbeitete Fassung).

Baustoff in der Wand Hygroskopische Ausgleichsfeuchten in Masse% (entsprechende relative Luftfeuchte) Hygroskopische Ausgleichsfeuchten in Masse% (entsprechende relative Luftfeuchte)
historische Vollziegel < 2 bis 3 (75 % rel. LF)  
Vollziegel (Rohdichte 1900) < 1 (80 % rel. LF)  
porosierter Hochlochziegel (Rohd. 800) 0,75 (80 % rel. LF)  
Kalkputz, -mörtel < 0,5 (75 % rel. LF)  
Kalkzementputz < 1,5 (75 % rel. LF)  
Kalksandstein (Rohdichte 1900) 1,3 (80 % rel. LF)  
vulkanischer Tuff (Kassel) < 6 (75 % rel. LF) < 10 (95 % rel. LF)
Rheinischer Tuff < 2 (75 % rel. LF) < 4 (95 % rel. LF)
toniger Sandstein < 1,3 (75 % rel. LF) < 2 (95 % rel. LF)
quarzitischer Sandstein   < 0,2 (95 % rel. LF)
karbonatischer Sandstein < 0,8 (75 % rel. LF) < 1,3 (95 % rel. LF)
Granit < 0,1 (75 % rel. LF) < 0,2 (95 % rel. LF)
Marmor < 0,01 (75 % rel. LF) < 0,05 (95 % rel. LF)

Wie kann ich die Feuchtigkeit einer Wand messen?

Wenn Sie zu Hause einen unangenehmen Geruch oder dunkle Flecken an Wänden wahrnehmen, besteht die Gefahr, dass eine oder mehrere Wände mit erhöhter Feuchtigkeit belastet sind. Wenden Sie sich dann schnellstmöglich an einen Fachbetrieb. Nur ausgewiesene Fachleute wissen, wie die Feuchtigkeit in einer Wand korrekt bestimmt wird und beziehen alle Faktoren und nicht nur die Ergebnisse der Messgeräte zur Berechnung der Messwerte der zu erwartenden Feuchte ein. Und was noch viel wichtiger ist: Nur der Fachbetrieb ermittelt im Fall des Falles die Gründe für das Feuchteproblem und kann eine fachmännische Sanierung einleiten. Unterm Strich ist eine feuchte Wand nur ein Symptom für das eigentliche Problem wie zum Beispiel defekte Abdichtungen.

Kontaktieren Sie uns bei Schwierigkeiten mit Feuchtigkeit oder Schimmel – wir beraten Sie gern!

FAQ – Fragen und Antworten zur Messung der Feuchtigkeit einer Wand

Wie bekomme ich Feuchtigkeit aus der Wand?

Ebenso wie es diverse Gründe für feuchte Wände gibt, gibt es auch einige bewährte Methoden, die Feuchtigkeit wieder aus einer Wand herauszubekommen. Dazu gehören unter anderem Injektionsverfahren wie eine Horizontalsperre, eine Infrarottrocknung oder Elektroosmose. Welches Trocknungsverfahren angewendet wird, hängt von den gegebenen Bedingungen vor Ort ab und den Werten der Feuchtigkeitsmessgeräte. Außerdem müssen zunächst die Ursachen für das Feuchteproblem wie zum Beispiel defekte Abdichtungen behoben werden.

Unterm Strich gilt: Wenn Sie Schwierigkeiten mit feuchtem Putz oder Mauerwerk haben, ob im Keller oder einem anderen Bereich, dann nehmen Sie die Hilfe eines Fachbetriebes in Anspruch. Nur die Fachleute analysieren unter anderem mittels Feuchtigkeitsmessgeräten, wie groß das Problem ist und was es verursacht. Auf diese Weise beginnt fachmännisch die nachhaltige Sanierung feuchter Keller oder Wohnbereiche.

Feuchtigkeit an der Wand – Was kann ich tun?

Wenn Sie Feuchtigkeit an einer Wand oder einen unangenehmen Geruch im Haus bemerken, stellen sich vor allem zwei Fragen: Wo kommt das Wasser her und ist das Mauerwerk betroffen? Stammt das Wasser beispielsweise von einem akuten Wasserschaden und weder Mauerwerk noch Putz wurden in Mitleidenschaft gezogen, können Sie nach dem händischen Aufnehmen des Wassers einen Bautrockner aufstellen, um die übrige Restfeuchte in die Raumluft zu überführen. Um die Luftfeuchtigkeit im Haus wieder zu reduzieren, lüften sie während der Trocknungsphase ausgiebig oder stellen einen Bau-Luftentfeuchter auf. Kontrollieren Sie die Messwerte der Luftfeuchtigkeit mit einem adäquaten Messgerät regelmäßig.

Ist bereits Feuchtigkeit bei einem akuten Schaden in die Wand eingedrungen, beispielsweise im Keller, oder ist der Ursprung der Feuchte nicht ersichtlich, kontaktieren Sie uns! Feuchte Wände schädigen die Bausubstanz und können dauerhaft zu gesundheitsschädigendem Schimmel sowie weiteren Problemen führen. Nur ein Fachbetrieb klärt nach der Feuchtigkeitsmessung mit speziellen Geräten die Ursachen vollständig auf und führt eine fachmännische Sanierung durch, um den Schaden zu reparieren und das Raumklima im Haus zu verbessern.

Feuchtigkeit in der Wand – Was kann ich tun?

Haben Sie Probleme mit Feuchtigkeit in ihren Wänden, ist eine professionelle Analyse der Ursachen unbedingt zu empfehlen. Unsachgemäße Messungen der Feuchtigkeit mit kommerziellen Messgeräten und oberflächige Sanierungen bringen keinen dauerhaften Erfolg. Nur wenn die Ursachen für die Feuchtigkeit von fachkundigen Experten ermittelt und nachhaltig beseitigt werden, haben Sie keinen Ärger mit Folgeschäden wie gesundheitsschädigendem Schimmel oder kostenintensiven Wärmeverlusten. Sind die Ursachen beseitigt, erfolgt die Sanierung der betroffenen Wände.

Wie hoch darf die Feuchtigkeit einer Wand sein?

Die meisten Baustoffe enthalten Feuchtigkeit. Die eigene Feuchte wird teils auch für die Festigkeit des Materials benötigt. Zusammen mit den normalen Einflüssen des Raumklimas spricht man hier auch vom praktischen Feuchtegehalt. Zu den Einflüssen gehören die Wärmeleitfähigkeit, die Wärmekapazität, der Wasserdampf-Diffusionswiderstand sowie die hygroskopischen Eigenschaften. Mit dem praktischen Wasser- oder Feuchtegehalt lassen sich unterschiedliche Baustoffe vergleichen. Alternativ spricht man hier auch von der Gleichgewichtsfeuchte, Ausgleichsfeuchte oder Bilanzfeuchte.

Fast jeder Baustoff hat also eine gewisse Eigenfeuchte, die Sie grob messen können. Wie hoch diese Eigenfeuchte sein darf, können in der Regel nur Experten mit hochwertigen Geräten richtig ermitteln. Wenn Sie sich ein kommerzielles Messgerät zugelegt haben, um eine eigene Feuchtemessung am Mauerwerk durchzuführen, können Sie die oben angebotenen Tabellen mit genormten Messwerten nutzen. Dennoch raten wir Ihnen dringend, bei Wasser-, Schimmel- und Feuchteproblemen direkt einen Fachbetrieb einzuschalten, der mithilfe eines hochwertigen Feuchtigkeitsmessers die Feuchtigkeit der Innen- und Außenwände bestimmt. Feuchter Putz oder feuchtes Mauerwerk sind nur das Symptom. Um die Ursachen ganzheitlich zu ergründen und nachhaltig zu beheben, braucht es das Know-how und die Ausrüstung der Fachleute.

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