altes fenster mit pflanzen

Was ist die Warme Kante am Fenster?

Bei alten Fenstern ist die Isolierung oft mangelhaft und die Energieeffizienz entspricht nicht mehr heutigen Standards. Doch nicht nur die Fensterscheiben müssen fachgerecht isoliert und zwei- oder dreifach verglast sein, um Wärmeverlusten entgegenzuwirken. Auch die Abstandhalter zwischen den Gläsern sollten eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen, damit zwischen Verglasung und Rahmen keine Wärme entschwindet und sich Wärmebrücken bilden. Hier kommt die „Warme Kante“ zum Einsatz – ein Randverbund mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit.

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Die Warme Kante am Fenster – Begriffserklärung

Alte Fenster sind in Altbauten oft typische Schwachstellen des Hauses, da sie nur ein- oder zweifach verglast sind und somit viel Wärme durch sie nach draußen gelangt. In Neubauten hingegen findet man heutzutage Fenster, die mindestens zwei- wenn nicht sogar dreifach verglast sind. Das bedeutet, dass sie aus drei Fensterscheiben bestehen. Zwischen den Scheiben befindet sich ein Gas, das besser isoliert als Luft und für Schallschutz sorgt. Meist handelt es sich um das Gas Argon. Somit kann über die Verglasung nicht mehr so viel Wärme entweichen.

Damit die Gase in den Zwischenräumen bleiben und keine Wärme zwischen Isolierglas und Rahmen nach draußen entschwindet, werden Abstandhalter mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit benötigt – die sogenannte „Warme Kante“. Diese thermisch optimierten Abstandhalter werden zwischen den Glasscheiben befestigt. Sie weisen aufgrund des Materials eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf.

Die Warme Kante ist entweder als starre Systeme aus Kunststoff oder Edelstahl erhältlich, die im Rahmen verschweißt oder zusammengesteckt werden, oder als flexible Randverbunde aus Silikon. Die flexible Variante kann somit auch bei Fenstern mit einer Sonderform zum Einsatz kommen. Die Warme Kante sorgt auch dafür, dass kein Wasserdampf von außen eindringt. Abstandhalter sind in der Regel in allen gut isolierten Fenstern vorhanden und werden auch Randverbund genannt.

fenster mit randverbund

Warme Kante und Wärmebrücken

Früher wurden die Scheiben entweder verlötet oder verschweißt. Dann folgten Abstandhalter aus Aluminium oder Stahl. Stahl und Aluminium haben im Gegensatz zu Kunststoff jedoch eine viel höhere Wärmeleitfähigkeit, was bedeutet, dass durch das Material viel Wärme entweicht. Weist der Randverbund eine höhere Wärmeleitfähigkeit auf als die umliegenden Scheiben, entsteht hier eine Wärmebrücke. Da mehr Wärme über die Abstandhalter entschwindet, verringert sich die Oberflächentemperatur des Bauteils. Die Luft kühlt sich ab, kann nicht mehr so viel Feuchtigkeit in sich tragen und Kondenswasser lässt sich auf der Oberfläche nieder. Vor allem an den Rändern der Fensterscheiben ist dies oft zu sehen.

Der Abstandhalter mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit verbessert den Wärmeschutz und sorgt dafür, dass keine Wärmebrücken entstehen und sich somit kein Kondenswasser an den Fensterscheiben bildet. Kondenswasser wirkt sich negativ auf das Wohlgefühl aus und ist zudem oft die Ursache von Schimmel. Deshalb ist es wichtig, Kondenswasser sofort mit einem Tuch wegzuwischen und es gar nicht erst entstehen zu lassen – zum Beispiel durch die Investition einer Warmen Kante und Isolierglas.

Ist eine Warme Kante sinnvoll?

Eine Warme Kante kann den Wärmeschutz deutlich erhöhen und dafür sorgen, dass weniger Wärme durch die Fenster entweicht. So kann der Wärmeschutz des Fensters um bis zu 0,2 W/m²K erhöht werden. Das sorgt dafür, dass Sie weniger heizen müssen, was nicht nur für die Umwelt gut ist, sondern auch für den Geldbeutel. Zur Info: Durch unzureichend isolierte Fenster entweicht bis zu 20 % der Wärme.

Eine Warme Kante ist auch dann sinnvoll, wenn sich Kondenswasser an den Fensterscheiben bildet. Oft ist nämlich die Wärmebrücke zwischen den Fensterscheiben dafür verantwortlich, die sich durch eine Warme Kante vermeiden lässt. Zudem trägt der Randverbund dazu bei, dass Fenster länger erhalten bleiben, da durch den Abstandhalter keine Feuchtigkeit in die Scheibenzwischenräume der Fenster gelangt und das Gas zwischen den Fenstern bleibt. Mit einer Warmen Kante können Sie Wärmeverlusten vorbeugen.

Die Warme Kante und die Raumisolierung

Nur eine Warme Kante reicht nicht aus, um das Fenster vollständig zu isolieren. Es ist auch wichtig, dass die Fenster zwei- oder dreifach verglast sind und auch der Fensterrahmen keine Wärme durchlässt. Die Scheibenzwischenräume bei Isolierglas sorgen für einen höheren Wärme- und Schallschutz. Bei Fensterrahmen ist es zudem wichtig, dass diese eine hohe Bautiefe besitzen. Beim Fensterkauf ist der U-Wert beziehungsweise der Wärmedurchgangskoeffizient entscheidend. Dieser bestimmt, wie viel Wärme durch die Fenster verloren gehen und sollte dementsprechend niedrig sein. Heutzutage gibt das Gebäudeenergiegesetz einen U-Wert von mindestens 1,3 W/(m²K) vor.

Neben den Fenstern müssen auch die Wände fachgerecht gedämmt werden, damit sich keine Wärmebrücken bilden, die zu Kondenswasser und letztendlich zu Schimmel führen können. Für die Innendämmung der Wände eignen sich zum Beispiel die Klima- oder Mineraldämmplatten von Getifix. Die Klimaplatte ist diffusionsoffen und kann das dreieinhalbfache ihres Eigengewichts speichern, verteilen und wieder abgeben. Die Platte besitzt genau wie die Warme Kante eine geringe Wärmeleitfähigkeit und eignet sich so ideal für die Wärmedämmung von Wänden. Informieren Sie sich hier über die fachgerechte Innendämmung.

FAQ – Fragen und Antworten zur Warmen Kante am Fenster

Was bedeutet die Warme Kante bei einem Fenster?

Als Warme Kante am Fenster werden die thermisch optimierten Abstandhalter zwischen den Fensterscheiben bezeichnet. Sie sorgt dafür, dass die Luft, die sich in den Zwischenräumen befindet, nicht entweicht, und keine Feuchtigkeit von außen hineingelangt. Ohne ordnungsgemäßen Rahmenverbund würde die Luft über die Fenster Wärme entweichen, auch wenn sie zwei- oder dreifach verglast sind. Sie besteht meist aus Kunststoff oder aus Silikon und wird zwischen die Scheiben positioniert.

Was bringt die Warme Kante für Wärmedämmung und Heizkosten?

Die Warme Kante kann die Heizkosten in einer Wohnung reduzieren. Je nach Art des Abstandhalters und der Isolierung der Fenster können somit bis zu 20 % der Heizkosten eingespart werden. Eine Warme Kante allein sorgt jedoch nicht für geringere Heizkosten. Essenziell dafür sind das richtige Fenster, eine fachgerechte Innendämmung und das richtige Heizverhalten. Sorgen Sie dafür, dass die Fenster während des Heizens nicht auf Kipp stehen und sich Gegenstände vor den Heizkörpern befinden. Weitere Tipps finden Sie in unserem Heizungsleitfaden.

Welche Farbe sollte ich für die Warme Kante wählen?

Die Abstandhalter sind in vielen Ausführungen und Farben erhältlich. Da sie sich in den Zwischenräumen von Fenstern befinden, sind sie eher unauffällig und treten in den Hintergrund. Tendenziell sind die meisten Modelle dunkel gehalten und in schwarz oder grau erhältlich. Für welche Farbe Sie sich letztendlich entscheiden, kommt auf Ihr Fenster an und den Raum, in dem sich das Fenster befindet.

Reicht die Warme Kante allein aus, um den Wärmeschutz zu verbessern?

Eine Warme Kante allein reicht nicht aus, um das Fenster und Wohnungen vollständig zu isolieren. Außerdem ist es wichtig, auf moderne und energieeffiziente Fenster zu setzen, die zwei- oder dreifach verglast sind. Auch der richtige Rahmen ist ein wichtiger Baustein für den Wärmeschutz. Zudem müssen die Wände richtig gedämmt sein, damit auch hier keine Wärmebrücken entstehen. Lesen Sie hier, worauf Sie bei der Innendämmung achten müssen.

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