Sanierputz Putzglätter

Sanierputz

Sind die Wände feucht, Salzausblühungen zu erkennen oder sogar schon Schimmel, kann Sanierputz nach der Ursachenbeseitigung wichtige Hilfe dabei bieten, Wände wieder trockenzulegen. Als Verbindungsglied bindet das Putzsystem Feuchtigkeit und Salze – auch den Salpeter. Sie bleiben in dem Putz und treten somit nicht an die Oberfläche. Wie das System funktioniert und wie Fachbetriebe damit die Wände sanieren, erfahren Sie hier im Ratgeber.

Getifix Mitarbeiter trägt Sanierputz auf

Was ist Sanierputz und wofür wird er genutzt?

Salze im Mauerwerk speichern Feuchtigkeit und können Abplatzungen und weiße Ränder – sogenannte Salzausblühungen – verursachen. Dies sieht nicht nur optisch unschön aus, die austretende Feuchtigkeit kann zu Schimmel führen, welcher das allgemeine Wohlbefinden und sogar die Gesundheit gefährden kann. Mit Sanierputz – oder auch umgangssprachlich Opferputz genannt – kann diesen Schäden entgegengewirkt werden. Er nimmt die Salze im Mauerwerk auf und verhindert so die Oberflächenschäden, Abplatzungen und bröselnde Schichten.

Bei Sanierputz handelt es sich um ein Putzsystem, das wasserabweisend und offenporig ist. Das Putzsystem wird oft in mehreren Schichten aufgetragen und besitzt die Eigenschaft, Schadsalze wie Salpeter, die gefährlich für die Bausubstanz sind, einzulagern. So wird der Zersetzung der Mauer entgegengewirkt. Sanierputze eignen sich auch für den Außenbereich, da sie kein Wasser von außen aufnehmen, dafür aber den Dampf von innen. Ein weiterer Vorteil von Sanierputz: Er schützt die Innenabdichtung vor Beschädigungen und puffert Kondensfeuchte.

Funktionsweise

Das Prinzip des Sanierputzes beruht auf dem Konzept, vorhandene kapillare Saugfähigkeit im Putzsystem zu unterbinden. Im Mauerwerk vorhandene Salze werden dadurch nur in das Putzsystem transportiert, jedoch nicht bis an die Oberfläche. Die Verdunstung der Feuchtigkeit und Kristallisation der Salze geschieht schon im Putz und kann somit nicht die Oberfläche schädigen, da die Salzablagerungen im Inneren des Sanierputzes bleiben. Somit treten keine Salzausblühungen auf. Dies verbessert die Optik und verhindert Schimmelbildungen aufgrund von Feuchtigkeit. Aus diesem Grund kommen Sanierputzsysteme vor allem in feuchtegeschädigten Räumen zum Einsatz wie zum Beispiel bei der Kellerabdichtung.

Sanierung einer Kellerwand

Hinweis: Bevor Sanierputz verwendet wird, um Wände trocken zu legen, sollte immer zuerst die Ursache der Feuchtigkeit ausfindig gemacht werden. Dies können zum Beispiel eine defekte Abdichtung oder Wärmebrücken sein. Beauftragen Sie ein Fachunternehmen mit der Ursachenfeststellung und dem Auftragen von Sanierputz, um Folgeschäden zu vermeiden. Eine Analyse des Mauerwerks ist maßgeblich für die richtige Auswahl des Sanierputzsystems und somit dem langfristigen Sanierungserfolg. Die Eigenschaften des Putzes finden Sie zum Beispiel auf dem beigelegten Merkblatt oder auf der Verpackung.

Sanierputz auftragen

Sanierputz kommt an feuchten Untergründen zum Einsatz. Vor allem bei feuchten Innenwänden und Kellerwänden ist das Putzsystem ideal. Sind die alten Putzreste abgeschlagen, die Mauerwerkfugen ausgekratzt, und das Feuchteproblem beseitigt, kann neuer Putz auf das Mauerwerk aufgetragen werden. Zuerst müssen Sie dafür die Wand von Staub befreien. Reinigen Sie sie nicht mit Wasser, da es sonst zu Feuchteschäden kommen kann. Die nächsten Schritte können Sie zwar selbst übernehmen, um Folgeschäden zu vermeiden und den Putz richtig aufzutragen, sollten Sie jedoch einen Fachbetrieb damit beauftragen.

  1. Sind alle Putzreste abgeschlagen, Schmutz sowie Staub beseitigt und Mauerwerksfugen wieder geschlossen, kann die Wand mit Vorspritzmörtel behandelt werden. Diesen trägt ein Fachbetrieb mit einer Maurerkelle netzartig auf. Der Mörtel sorgt dafür, dass der Sanierputz später an der Mauer haftet.
  2. Nach dem Vorspritzmörtel wird die erste Schicht Sanierputz Der Fachbetrieb rührt den Spritzbewurf mit Wasser an und trägt ihn auf die Mauer auf. Zuerst wird eine Schicht Putz aufgetragen, die ungefähr 10 mm dick ist.
  3. Ist die erste Putzschicht aufgetragen, wird er mit einer Kartätsche abgezogen, um die Fläche sauber und ebenmäßig zu machen.
  4. Damit die zweite Schicht auf der ersten hält, raut der Fachbetrieb den Putz an. Dann muss die erste Schicht trocknen. Dies dauert je nach Dicke um die 10 Tage.
  5. Ist die erste Putzlage erhärtet, befreit die Firma ihn noch einmal von Staub und trägt die zweite Schicht genau wie die erste auf den Untergrund auf.
  6. Ist der Putz ebenmäßig abgezogen, darf er nur vorsichtig geglättet werden, damit das Porensystem nicht zerstört wird. Für eine hochwertige Oberfläche muss zusätzlich ein Oberputz (systemkonformer Feinputz/Feinspachtel) aufgetragen werden. Dieser Oberputz ist dünner als die vorigen Schichten. Wenn der Putz nach Jahren mit Salzen vollgesogen ist, muss er entfernt werden, damit neuer aufgetragen werden kann, der die Salze aufnimmt.

Getifix bietet eine Auswahl von Produkten, die speziell gegen Feuchtigkeit im Mauerwerk wirken, sowie umfangreiche Dienstleistungen im Gebiet Bauwerksabdichtungen. Jetzt informieren!

Sanierputzplatten

Ein Sanierputzplattensystem ist die langzeitbewährte bessere Alternative zum Sanierputz. Das patentierte System besteht oft aus zwei je nur acht Millimeter dicken Platten aus Kalziumsilikat, die durch eine spezielle Sperrschicht voneinander getrennt sind. Dies dient dazu, dass Wasser und Schadsalze in höchster Konzentration abgehalten, Wasserdampf jedoch durchgelassen wird. Kalziumsilikat ist ein geprüfter, nicht umweltbelastender Naturstoff, der hier eine Filterfunktion übernimmt. Salze und Wasser aus dem Mauerwerk werden aufgenommen und einlagert, Feuchtigkeit wird in Dampfform wieder an den Raum abgeben, was das Mauerwerk entfeuchtet und die Oberfläche schadfrei gehalten.

Diese Kalziumsilikatplatte von Getifix ist eine nichtbrennbare Spezialplatte. Der Baustoff ist hochalkalisch und verbessert darüber hinaus das Raumklima. Sowohl der Sanierputz als das Sanierputzplattensystem (Getifix BiArid-System) haben diffusionsfähige, salzspeichernde und wasserabweisenden Eigenschaften und werden mit Langzeiterfahrung zur Instandsetzung von feuchte- und salzgeschädigtem Mauerwerk eingesetzt. Sanierputzplatten und Sanierputz ersetzen keine fachgerechte Abdichtung der Wände. Eine Abdichtung ist für das Sanieren essenziell.

FAQ – Fragen und Antworten zu Sanierputz

Wann nimmt man Sanierputz?

Sanierputz ist ein Muss beim Vorliegen von bauschädlichen Salzen. Dabei gibt es Putz für den Innen- und Außenbereich. Sanierputz nimmt die im Mauerwerk enthaltenen Salze und Feuchtigkeit auf, ohne dass sie an die Oberfläche steigen. Das verhindert feuchte Wände, die zu Schimmel führen und das Auftreten von unschönen Salzausblühungen. Darüber hinaus kann der Putz sogar gefürchteten Salpeter aufnehmen und binden. Demnach kommt er zum Einsatz, um feuchte Mauerwerke zu trocknen. Wichtig: Sanierputzsysteme ersetzen keine Abdichtungen von Wänden.

Was ist besser – Kalkputz oder Sanierputz?

Kalkputz ist keine dauerhafte Alternative zu Sanierputz. Dieser sorgt dafür, dass Feuchtigkeit nach außen abtrocknet und in den Raum entweichen kann. Der Baustoff ist kapillar leitfähig, leitet aber auch dadurch die Salze an die Oberfläche, was zu erneuten Schäden führt. Viele Menschen bevorzugen dennoch Kalkputz, da dieser billiger ist.

Kann man auf Sanierputz streichen?

Möchten Sie auf Sanierputz streichen, achten Sie darauf, dass Sie auf diffusionsfähige Farbe setzen. Nur so kann der Putz arbeiten. Streichen Sie nur mit Silikatfarben auf Sanierputz. Lack oder Acrylat sind meist dampfdicht und sollten deshalb nicht verwendet werden. Verzichten Sie auch auf Verkleidungen aus Holz oder Fliesen, damit der Sanierputz funktionieren kann.

Wie lange muss Sanierputz trocknen?

Wie lange Sanierputz trocknen muss, hängt von der Dicke der Putzschicht und den Untergründen ab. Generell sagt man, dass ein Putz pro Millimeter einen Tag trocknen muss. Haben Sie also eine 10 mm Schicht Putz aufgetragen, muss dieser dementsprechend zehn Tage trocknen. Schützen Sie den Putz aber vor direktem Sonnenlicht und Zugluft, da er sonst zu schnell austrocknet und unter Umständen Risse bekommt.

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