offenes Fenster im Detail

Keller lüften

Der Keller ist in den meisten Gebäuden aufgrund seiner Lage einer der kühlsten Räume. Die niedrigen Temperaturen sorgen für einen höheren Feuchtigkeitsgehalt in der Luft, was das Risiko von Schimmelbildung erhöht. Es herrscht häufig die Meinung vor, dass Keller insbesondere im Sommer regelmäßig gelüftet werden müssen. Dies führt aber tatsächlich zu noch feuchteren Kellerräumen und mitunter zu Schimmelproblemen. Wie Sie Ihren Keller richtig lüften und was sie im Sommer dabei im Besonderen beachten müssen, erfahren Sie hier.

kleines offenes fenster an wand

Warum einen Keller lüften?

Für ein gesundes Raumklima ist es wichtig, Räume regelmäßig zu lüften und für einen vollständigen Luftaustausch zu sorgen. Die frische Luft erhöht das Wohlbefinden und wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Obwohl Kellerräume oft nicht als Wohnräume dienen, müssen auch diese regelmäßig gelüftet werden.

Der Grund dafür ist der hohe Feuchtigkeitsgehalt in der Kellerluft, der sich durch verschiedene Faktoren wie zum Beispiel das Wäsche trocknen noch erhöht. Die Temperatur der Luft in Kellerräumen liegt meist zwischen 10 °C und 15 °C und kann nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Während des Trocknens von Wäsche gelangt somit mehr Feuchtigkeit in die kalte Luft, als aufgenommen werden kann. Die Folge: Die überschüssige Feuchtigkeit setzt sich in Form von Kondenswasser an die kalten Wände oder Möbel. Feuchte und kalte Kellerwände bergen ein erhöhtes Schimmelrisiko, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt und langfristig die Bausubstanz schädigt. Außerdem kann es zu unschönen Stockflecken auf Möbeln und Wänden kommen.

 

Die optimale Luftfeuchtigkeit im Keller

Die optimale Luftfeuchtigkeit unterscheidet sich je nach Art des Raumes. So befindet sich der ideale Wert bei Wohnräumen wie Schlafzimmer und Wohnzimmer zwischen 40 % und 60 %, während die Luftfeuchtigkeit in Kellerräumen höher sein darf. Hier sind aufgrund der niedrigen Temperaturen Werte von 50 % bis 65 % möglich.

Die Temperatur im Keller ist oft niedriger als in den anderen Räumen, wenn dieser nicht als Wohnraum genutzt wird. Nutzen Sie den Keller als Lagerraum oder zum Trocknen von Wäsche, liegt die optimale Raumtemperatur zwischen 10 °C und 15 °C. Lassen Sie den Keller nicht komplett auskühlen, da die Luft dann keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann und sich die Feuchte auf den Kellerwänden absetzt. Den Feuchtigkeitsgehalt können Sie mithilfe eines Hygrometers messen. Sollten Sie bereits Schimmel im großen Ausmaß entdecken, ist eine schnelle Schimmelpilzsanierung unumgänglich.

 

Den Keller richtig lüften im Sommer

Im Gegensatz zu anderen Räumen erwärmt sich der Keller im Sommer nur minimal, da er rundherum von Erde umgeben ist und die warme Luft nicht durch die Erdschicht dringt. Die Temperatur in den Kellerräumen ist somit im Sommer tendenziell kühler. Gelangt nun warme und feuchte Außenluft nach innen, kühlt die warme Luft ab und kann nicht mehr so viel Feuchtigkeit in sich tragen. Es gilt: Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit speichert sie. Sinkt die Temperatur der warmen Außenluft beim Eindringen in die kalten Kellerräume, setzt sich die überschüssige Feuchtigkeit an den Wänden oder an anderen Gegenständen im Raum ab. Es bildet sich Kondenswasser, welches den optimalen Nährboden für Schimmel bildet.

Lüften Sie Ihren Keller deshalb nicht, wenn die Luft draußen wärmer und somit feuchter ist als drinnen. Dies ist schon ab Außentemperaturen von 20 °C der Fall. Wenn Sie Ihren Keller im Sommer dennoch lüften wollen, öffnen Sie Fenster und gegebenenfalls Türen erst am Abend oder am frühen Morgen. Dann sind die Temperaturen meist kühler und der Feuchtigkeitsgehalt der Luft noch nicht so hoch. Am besten funktioniert der vollständige Luftaustausch beim Stoßlüften oder noch besser, wenn Durchzug herrscht. Öffnen Sie dazu zwei gegenüberliegende Kellerfenster und schließen sie diese wieder nach 10 bis 15 Minuten.

Weitere Tipps zur Kellerlüftung

  • Prüfen Sie den Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Keller regelmäßig mit einem Hygrometer. Auf diese Weise können Sie bei zu hohen Werten schnell handeln und gegebenenfalls lüften.
  • Wenn Sie Ihre Wäsche im Keller trocknen, sorgen Sie danach für einen vollständigen Luftaustausch. Das Wasser aus der Kleidung erhöht die Luftfeuchtigkeit und kann sich auf den Wänden absetzen.
  • Sorgen Sie im Keller nur durch kurzes Stoßlüften für einen Luftaustausch. Am effektivsten ist es, wenn sie zwei gegenüberliegende Fenster öffnen und für einen Durchzug sorgen.
  • Sehen Sie vom Lüften bei Regen oder Schnee ab, damit kein Wasser in die Kellerräume gelangt.
  • Stellen Sie Möbel nicht direkt an die Wände, sondern lassen Sie Luft dazwischen. So kann die Luft im Raum optimal zirkulieren und es bilden sich keine Sporen hinter den Möbeln.

Das Raumklima im Keller verbessern

Die richtige Kellerlüftung ist wichtig, da Keller meist nur eine schlechte Isolierung oder Abdichtung besitzen. Den Keller abzudichten ist aber essenziell, da die Außenwände des Kellers direkt neben dem Erdreich liegen, das durch Regen und andere Umwelteinflüsse oft durchfeuchtet ist. 

Professionelle Kellerabdichtung

Sollten Sie des Öfteren Probleme mit feuchten Kellern haben, kann eine Kellerabdichtung mithilfe von Dichtungsschlämmen oder anderen Injektionsverfahren Abhilfe schaffen.

FAQ – Fragen und Antworten zum Keller lüften

Wie lüfte ich den Keller im Sommer?

Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Keller nicht an heißen Tagen lüften. Denn dann gelangt die warme und feuchte Luft von draußen an die kalten Kellerwände und kondensiert – der ideale Nährboden für Schimmel. Nutzen Sie deshalb zum Lüften die kühleren Morgen- oder Abendstunden. Öffnen Sie Türen und Fenster dann für etwa 10 bis 15 Minuten. Danach müssen diese wieder geschlossen werden, damit keine warme Luft eintritt.

Warum soll man im Sommer den Keller nicht lüften?

An heißen Tagen sollten Sie im Keller nicht lüften, da sich sonst die warme feuchte Luft von draußen auf die kalten Kellerwände absetzt und kondensiert. Die kalte Luft im Keller besitzt bereits eine hohe Luftfeuchtigkeit und kann das Wasser der warmen Außenluft nicht aufnehmen. Die überschüssige Feuchtigkeit setzt sich als Kondenswasser an den Wänden ab. Feuchte Kellerwände wiederum bergen ein erhöhtes Risiko für Schimmel. Lüften Sie deshalb nur in den kalten Morgen- oder Abendstunden.

Wann sollte man den Keller lüften?

Den Keller lüften Sie am besten, wenn die Luft draußen kalt und trocken ist. Kalte Luft nimmt nämlich weniger Feuchtigkeit auf als Heiße. Somit sind der Herbst und Frühling ideale Zeitpunkte, um für einen vollständigen Luftaustausch im Keller zu sorgen. Sollten Sie im Sommer lüften, nutzen Sie die kühleren Stunden morgens oder abends. Wenn feuchte warme Luft in die kalten Kellerräume gelangt, erhöht sich das Risiko, dass sich Schimmel bildet.

Wie bekomme ich die Feuchtigkeit aus dem Keller?

Um Feuchtigkeit aus dem Keller zu bekommen, kann richtiges Lüften Abhilfe schaffen. Öffnen Sie Fenster und gegebenenfalls Türen für 10 bis 15 Minuten und schließen Sie diese danach wieder. So sorgen Sie für den optimalen Luftaustausch. Sollte der Keller trotz mehrmaligem Lüften immer noch feucht sein, müssen Sie oder muss ein Fachbetrieb die Ursache ausfindig machen. Oft sind kaputte Rohre oder unzureichende Abdichtungen der Grund.

Wann sollte man die Kellerfenster schließen?

Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als Kalte, sollten Sie Kellerfenster an heißen Tagen geschlossen halten. Die warme Luft von außen bringt viel Feuchtigkeit in den Keller, die sich an den kalten Kellerwänden niederlässt. Feuchte Wände bergen eine erhöhte Schimmelgefahr. Lüften Sie deshalb nur, wenn die Außenluft kalt und trocken ist. An warmen Tagen über 20 °C halten Sie die Kellerfenster und -türen geschlossen. Das Gleiche gilt bei Schnee und Regen.

Wie hoch darf die Feuchtigkeit im Keller sein?

Während die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen zwischen 40 % und 60 % liegt, können sich die Werte in Kellerräumen zeitweise zwischen 50 % bis 65 % befinden. Höher darf der Wert jedoch nicht sein, da sich so das Schimmelrisiko erhöht. Nutzen Sie den Keller als Vorratskammer, verringert sich zudem die Haltbarkeit der Lebensmittel bei zu hoher Luftfeuchtigkeit.

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