Vornässen für die Dichtschlämme

Dichtschlämme

Dichtschlämme beziehungsweise Dichtungsschlämme werden zur Herstellung von Bauwerksabdichtungen im Tief- und Hochbau verwendet. Mit einem verschleißfesten und elastischen Material können Bauwerke sicher gegen Feuchtigkeit und Wasser abgedichtet werden. Erfahren Sie jetzt mehr über die Eigenschaften und die Einsatzmöglichkeiten von Dichtschlämme.

Im Hoch- und Tiefbau werden Dichtschlämme eingesetzt, um das Gebäude vor Feuchtigkeit zu schützen. Dichtschlämme kann sowohl auf waagerechten als auch auf senkrechten Flächen zur Abdichtung genutzt werden. Erdberührende Bauteile, wie Keller und Sockelmauerwerk, gilt es gegen folgende Lastfälle dauerhaft abzudichten: Bodenfeuchte, nicht stauendes Sickerwasser, nicht drückendes Wasser, aufstauendes Sickerwasser sowie von innen drückendes Wasser.

Dichtschlämme kann auf allen mineralischen Untergründen, wie Beton, Zementputz und Mauerwerk, eingesetzt werden. Und sie ist in vielen Bereichen, die gegen Feuchtigkeit geschützt werden müssen, ideal geeignet – zum Beispiel als Spritzwasserschutz im Sockelbereich, als Vertikal- und Horizontalabdichtung sowie als Fliesenkleber und Abdichtung unter Platten und Fliesen bei Bädern, Duschen, Terrassen und Balkonen.

Vornässen für die Verwendung von Dichtschlämme

Eigenschaften von Dichtungsschlämme

Dichtschlämme basiert auf einer Zement-Kunststoff Mischung. Vor der Verwendung wird Dichtschlämme angemischt: Meist handelt es sich um ein Kombigebinde aus einer Pulverkomponente (in einem Sack) und einer Flüssigkomponente (im Kunststoffkanister). Die Komponenten werden in einem ausreichend großen Behältnis – beispielsweise einem Mörtelkübel – unter Rühren vermengt. So entsteht eine hellbeige bis gräuliche, geschmeidige Schlämme. Diese lässt sich dann mit Spachtel, Kelle oder Malerquast auftragen.
Bei Dichtschlämme werden zwei Varianten unterscheiden: Zum einen „starre“ Dichtschlämme, die sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet wird – auf Mauerwerk, Beton, Zementestrich und Zementputz. Zum anderen die „flexible“ Dichtungsschlämme, die vorwiegend außen eingesetzt wird, unter anderem auf erdberührenden Bereichen, am Sockel, auf Beton und Betonplatten, Plattenbelägen und Fliesen. Ein wichtiger Unterschied ist, dass sich die starre Dichtschlämme nicht zur Rissüberbrückung eignet, während die flexible Dichtschlämme hier bedingt geeignet ist. Solche Angaben, wie die Fähigkeit zur Rissüberbrückung, können den technischen Produktdaten entnommen werden. Anhand der technischen Eigenschaften lassen sich Produkte zur Bauwerksabdichtung sehr gut vergleichen und beurteilen. Weitere wichtige Merkmale bei Dichtschlämme sind Reißdehnung, Reißfestigkeit, Druckwasserdichte und Haftzugfestigkeit.

Für den Einsatz als Bauwerksabdichtung sollte Dichtschlämme insbesondere die folgenden Eigenschaften aufweisen: Das Produkt sollte wie folgt sein:

  • wasserundurchlässig, beständig gegen betonangreifendes Wasser
  • abriebfest mit guten Hafteigenschaften auf mineralischen Untergründen
  • resistent gegen UV-Strahlung
  • Radon dicht
  • rissüberbrückend (entsprechend der Richtlinie für die Abdichtungen erdberührter Bauteile mit flexiblen Dichtungsschlämmen)

So wird Dichtschlämme verwendet

Zunächst muss der mineralische Untergrund – Mauerwerk, Putz oder Beton – für die Abdichtung vorbereitet werden. Das bedeutet, er muss fest, tragfähig und weitgehend eben sein. Und natürlich sauber: Alle Stoffe, die die Haftung der Dichtschlämme beeinträchtigen könnten, müssen im Rahmen der Vorbereitung (mechanisch) entfernt werden – dazu zählen beispielsweise Farbe, Öl oder Bitumen. Ist die Vorbereitung des Untergrunds abgeschlossen, wird die Dichtungsschlämme angemischt.

Die Getifix Dichtungsschlämme (starr) wird mit Wasser sorgfältig, mithilfe eines langsam laufenden Rührwerks, vermischt. Beim Anmischen von Dichtschlämme sind die jeweiligen Angaben des Herstellers zu beachten. Danach beträgt die Verarbeitungszeit ungefähr zwei Stunden, wobei auch hierbei die Herstellerangaben zu berücksichtigen sind.

Der saubere Untergrund wird nun gründlich vorgenässt. Wichtig ist auch, die Regeln für die Verarbeitung von zementgebundenen Baustoffen beim Einsatz von Dichtungsschlämmen zu beachten: Das bedeutet, die Temperatur des Untergrunds und der Luft sollten weder unter +2 °C noch über +30 °C liegen. Ist es im Außenbereich zum Beispiel zu warm, dann kann es passieren, dass die Dichtschlämme während der Verarbeitung zu schnell durchtrocknet. Auch das Wetter muss bei der Verarbeitung mitspielen; bei Schnee, Frost, starkem Wind oder Regen darf sie nicht erfolgen.

Auf den mattfeuchten Untergrund werden – bei Verwendung von Getifix Dichtungsschlämme (starr) – mindestens zwei volldeckende Schichten aufgebracht. Dabei erfolgt der erste Auftrag im Schlämm- beziehungsweise Streichverfahren. Die Dichtschlämme wird mit einem Dachdeckerbesen oder Quast auf dem Untergrund (oberflächendicht) verteilt und intensiv eingebürstet. Im anschließenden zweiten Arbeitsgang wird das Vorgehen wiederholt oder mittels Traufel, auch Glättkelle genannt, gearbeitet. Sollten weitere Aufträge der Dichtschlämme erforderlich sein, so ist darauf zu achten, dass die vorherige Schicht durch die nächsten Arbeiten nicht verletzt wird. Pro Arbeitsgang dürfen bei der Getifix Dichtungsschlämme (starr) nicht mehr als 2 kg/m² aufgetragen werden. Andernfalls besteht aufgrund des zu hohen Anteils an Bindemittel eine Rissgefahr. Bevor eine weitere Schicht aufgetragen wird, kann es notwendig sein, die Fläche wieder vorzunässen. Bei der Verarbeitung von Dichtungsschlämme sollte immer feucht in feucht gearbeitet werden. Eine Schicht, die frisch aufgetragen wurde, muss mindestens 24 Stunden feucht gehalten werden.

Um eine glatte Oberfläche zu erzeugen, kann mit einem feuchten Quast die angezogene Abdichtungsfläche nachgearbeitet werden. Die Verarbeitungszeit bei der Dichtschlämme von Getifix liegt bei ungefähr zwei Stunden. Begehbar ist der Untergrund dann nach 24 Stunden und überarbeitbar nach zwei Tagen. Diese Zeiten müssen Sie bei der Verarbeitung von Dichtschlämme einplanen, je nach Hersteller und Produkt vielleicht auch etwas mehr. Ungünstige Wetterbedingungen im Außenbereich in der Trocknungsphase – zum Beispiel starke Sonneneinstrahlung – können zu Rissen in der Beschichtung führen, wodurch die Abdichtungsfunktion nicht mehr gewährleistet ist. Kontrollieren Sie daher sehr sorgfältig die abgedichtete Fläche auf Risse.

Die erforderliche Menge an Dichtschlämme richtet sich nach dem jeweiligen Untergrund beziehungsweise der abzudichtenden Fläche: Je nachdem, ob die Dichtungsschlämme gegen Bodenfeuchtigkeit, nichtstauendes Sickerwasser, aufstauendes Sickerwasser oder zur Fußpunktabdichtung eingesetzt werden soll, wird der Verbrauch (in Kilogramm) zur Erzielung einer Mindestgesamttrockenschichtdicke (MTD in Millimetern) nach mindestens zweimaligem Auftrag berechnet.

Im nächsten Abschnitt gehen wir auf häufig gestellte Fragen zu Dichtungsschlämme ein. Haben Sie darüber hinaus weitere Fragen oder wünschen eine fachkundige Verarbeitung, dann nehmen Sie gern direkt Kontakt mit uns auf.

FAQ – Fragen und Antworten zu Dichtschlämme

Ist Dichtschlämme wasserdicht?

Ja, sobald die Dichtschlämme komplett ausgehärtet ist. Dann besteht eine Bauwerksabdichtung gegen Feuchtigkeit und Wasser. Bis wie viel Bar eine Dichtschlämme „druckwasserdicht“ ist, lässt sich den technischen Daten des Produktes entnehmen. Die Getifix Dichtungsschlämme (starr) ist beispielsweise druckwasserdicht bis 7 bar. Wie Sie beispielsweise Ihren Keller von innen abdichten können und wie dabei Dichtschlämme für die Vertikalsperre zum Einsatz kommt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Kann ich auf Dichtschlämme Putz auftragen?

Ja, Putz kann in der Regel auf Dichtschlämme aufgetragen werden. Allerdings müssen hierbei die Angaben des Herstellers für das Produkt beachtet werden. Hat die Schlämme stark wasserabweisende Eigenschaften, kann es vorkommen, dass der Putz nicht haftet. Informieren Sie sich vor dem Kauf unbedingt über die Produkteigenschaften. Für die klassische Innenabdichtung im Keller oder Souterrain, gibt es beispielsweise das Getifix Sanierputz-System. Dabei kommt mineralische Dichtungsschlämme zum Einsatz und anschließend ein darauf abgestimmter Putz. Ein Getifix Fachbetrieb in Ihrer Nähe berät Sie gern bei der Innenabdichtung und Sanierung Ihres Kellers oder Tiefparterres.

Wie verarbeite ich Dichtschlämme?

Die Verarbeitung von Dichtschlämme erfolgt in mehreren Schritten: Zuerst wird der Untergrund vorbereitet. Dieser muss sauber und eben sein sowie fest und tragfähig. Dann wird die Dichtschlämme nach den Angaben des Herstellers angemischt. Der Untergrund muss gründlich vorgenässt werden. Zudem sollte Dichtschlämme nicht bei bestimmten Temperaturen (beispielsweise unter +2 °C oder über +30 °C) und Wetterlagen, wie zum Beispiel Regen, im Außenbereich verarbeitet werden. Hier gilt es die Regeln für die Verarbeitung von zementgebundenen Baustoffen beim Einsatz von Dichtungsschlämmen zu befolgen, damit das Produkt später optimal vor Feuchte und Wasser schützt. Dann werden mindestens zwei Schichten auf mattfeuchtem Untergrund aufgetragen.

Beachten Sie bei der Verarbeitung von Dichtschlämme in jedem Fall die Herstellerangaben zur Verarbeitungszeit, Begehbarkeit und Überarbeitbarkeit. Haben Sie die Dichtschlämme angemischt, sollte sie direkt verarbeitet werden. Begehbar ist ein mit Dichtschlämme abgedichteter Untergrund erst nach einer gewissen, vom Produkt abhängigen, Trocknungszeit. Soll der Untergrund oder die Wand weiter überarbeitet werden, dann ist dies in der Regel erst nach ungefähr zwei Tagen möglich. Diese Zeiten sollten Sie also mit einplanen. Und bei der Zeit für das Durchtrocknen der Dichtschlämme spielt es natürlich eine Rolle, ob Sie ein Mauerwerk oder einen Sockel von außen abdichten oder eine Kellerwand von innen. Dementsprechend kann die Trocknungszeit variieren.

Kann man Dichtschlämme streichen?

Ja, grundsätzlich können Sie zum Beispiel eine mit Dichtungsschlämme behandelte Wand anschließend streichen. Allerdings kommt es auf das verwendete Produkt an. Wenn Sie planen, die abgedichtete Wand zu streichen, dann achten Sie beim Kauf von Dichtschlämme auf ein dafür geeignetes Produkt. Und die Dichtungsschlämme muss vor dem Streichen richtig durchgetrocknet sein. Möchten Sie beispielsweise einen Sockelbereich mit Dichtschlämme abgedichtet, um ihn vor Spritzwasser zu schützen, dann sollten Sie hierfür ein Produkt verwenden, dass sich gut mit Fassadenfarbe für den Sockelbereich überstreichen lässt. Informieren Sie sich vor den Arbeiten und verwenden Sie Produkte, die zueinander passen. So sollte die Farbe selbst natürlich ebenfalls hoch wasserabweisend sein.

Was ist besser: Dichtschlämme oder Bitumen?

Bei Dichtschlämme und Bitumen gibt es eigentlich kein besser, es kommt auf den Untergrund und Einsatzort an: Bitumen wird überwiegend an der Außenseite von Bauwerken und bei erdberührenden Bauteilen verwendet. Bitumen ist ein klebriges Kohlenwasserstoff-Gemisch, das aus Erdöl gewonnen wird. Aufgrund seiner schwarzen Farbe wird Bitumen oft mit Teer verwechselt. Dichtschlämme kommt sowohl im Innenbereich als auch im Außenbereich zum Einsatz. Gegenüber Bitumen hat Dichtschlämme den Vorteil, dass sie diffusionsoffen ist. Die beiden Produkte können auch zusammen verwendet werden und sich je nach Abdichtungserfordernis gut ergänzen.

Wenn Sie bewusst auf Bitumen verzichten möchten, dann empfehlen wir Ihnen für die Bauwerksabdichtung und Sockelabdichtung Getifix EcoDicht. Dieses Produkt ist auch für die Sanierung von alten Bitumenabdichtungen geeignet. Möchten Sie dagegen eine klassische Außenabdichtung mit Bitumen, dann ist die Getifix Bitumen-Dickbeschichtung vielleicht genau das Richtige für Ihr Vorhaben. Kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich zu den Vorteilen, Verwendungsmöglichkeiten und Eigenschaften von Dichtschlämme und Bitumen fachkundig beraten!

Kann man auf Dichtschlämme fliesen?

Ja. Dichtschlämme kann sowohl im Altbau als auch im Neubau hervorragend eingesetzt werden, um einen Untergrund (Boden oder Wand) abzudichten, auf dem später ein Fliesenbelag verlegt werden soll. Wichtig ist auch hier sorgfältig darauf zu achten, dass keine Risse in den Lagen auftreten. Dichtschlämme ist ebenfalls ideal für den Bereich im Bad, an dem später eine Badewanne oder Duschwanne eingebaut wird.

Wie lange muss Dichtschlämme trocknen?

Zunächst muss eine frisch aufgetragene Dichtschlämme feucht gehalten werden. Da mindestens zwei Schichten aufgetragen werden müssen, sollte immer feucht in feucht gearbeitet und der Boden oder die Wand dementsprechend wieder angefeuchtet werden. Nach dem Auftragen der letzten Schicht muss der Boden – je nach verwendetem Produkt – mindesten 24 Stunden trocknen, bis er wieder begehbar ist. Bis der Untergrund überarbeitbar ist, dauert es in der Regel mindestens zwei Tage. Beraten Sie sich am besten mit Ihrem Getifix Fachbetrieb, um alle weiteren Fragen zu klären!

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