Heizung Ausschnitt

Heizung entlüften

Wenn die Heizungskörper gluckern und an einigen Stellen kalt bleiben, müssen diese entlüftet werden. Die Luft in den Rohren sorgt dafür, dass das Wasser darin nicht mehr richtig zirkuliert. Die Folge: Es muss mehr Energie aufgebracht werden, um Räume vollständig aufzuheizen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Heizung einmal im Jahr oder bei Bedarf zu entlüften. Wie Sie dabei vorgehen und was sie beachten müssen, erfahren Sie hier.

Heizkörper

Warum die Heizung entlüften?

Für das richtige Raumklima und um die optimale Raumtemperatur aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, dass die Heizung im ganzen Haus fachgerecht läuft. Befindet sich Luft in den Rohren, vermindert sich die Wärmeabgabe der Heizung. Das sorgt dafür, dass Sie mehr Energie aufwenden müssen, um richtig zu Heizen. Wird mehr Energie benötigt, steigen damit auch automatisch die Heizkosten. Eine gluckernde Heizung kann diese bis zu 15 % erhöhen.

Heizt sich der Raum trotz entlüfteter Heizung nicht richtig auf, könnten andere Faktoren die Ursache sein. Bei einer unzureichenden Wärmedämmung entweicht die Wärme über die Wände nach außen. Deshalb ist es wichtig, die Wände zum Beispiel mit einer nachträglich angebrachten Innendämmung richtig zu dämmen. Auch eine Außendämmung sorgt dafür, dass die Wärme in den Räumen bleibt. Worauf Sie noch achten sollten, wenn Sie richtig heizen wollen, erfahren Sie in unserem Heizungsleitfaden.

Der richtige Zeitpunkt zum Entlüften

Erwärmt sich der Heizkörper nicht mehr vollständig und vernehmen Sie ein leichtes Gluckern, ist das ein Zeichen dafür, dass sich Luft im Heizkörper befindet. Diese sorgt dafür, dass das Wasser nicht mehr richtig zirkulieren kann. Damit die Heizung die Räume wieder vollständig beheizen kann, sollten Sie bei Gluckern und verminderter Wärmeabgabe Ihre Heizkörper entlüften.

Auch wenn diese beiden Zeichen nicht auszumachen sind, entlüften Sie Ihre Heizkörper einmal im Jahr routinemäßig. Als Zeitpunkt ist der Oktober oder November ideal, da ab diesen Monaten meist stärker geheizt wird.

alte Heizung Ausschnitt

Heizkörper entlüften – Anleitung

Ihre Heizkörper können Sie ganz leicht und in wenigen Schritten selber entlüften. Dafür brauchen Sie lediglich einen Entlüftungsschlüssel, einen Becher und gegebenenfalls einen Lappen. Wenn Sie die Heizkörper in verschiedenen Stockwerken entlüften wollen, beginnen Sie mit den Heizkörpern ganz unten, da die Luft nach oben steigt. Um die Heizung zu entlüften, haben wir eine Anleitung für Sie zusammengestellt:

 

  1. Schalten sie zunächst die Umwälzpumpe aus, damit die Luft in den Heizkörpern nach oben gelangt und nicht in den Rohren zirkuliert. Warten Sie dann mindestens eine Stunde und drehen Sie die Heizkörper zu.
  2. Wenn Sie die Heizung entlüften, tritt neben Luft auch Wasser aus der Heizung aus. Halten Sie deshalb einen Becher unter das Entlüftungsventil. Das Ventil befindet sich auf der anderen Seite des Thermostats.
  3. Nehmen Sie nun den Entlüftungsschlüssel und drehen Sie damit das Ventil gegen den Uhrzeigersinn langsam auf. Drehen Sie solange, bis Sie ein Zischen hören. Eine halbe Drehung sollte dafür genügen.
  4. Kommt keine Luft, sondern nur noch Wasser aus dem Ventil, drehen Sie es wieder zu. Mit dem Lappen wischen Sie gegebenenfalls ausgetretenes Wasser auf. Nun befindet sich keine Luft mehr im Heizkörper und Sie können den Nächsten entlüften.
  5. Nachdem Sie alle Heizkörper im Haus oder in der Wohnung entlüftet haben, starten Sie die Umwälzpumpe und überprüfen den Wasserdruck in allen Heizkörpern.

Hinweis:

Entlüften Sie die Heizkörper vorsichtig und drehen Sie die Entlüftungsventile nie ganz auf. Das Wasser, das während des Entlüftens entweicht, kann sehr heiß sein und zu Verbrennungen führen.

Heizung in einer Mietwohnung entlüften

Grundsätzlich können Sie in Ihrer Mietwohnung die Heizung selber entlüften, sind aber rechtlich nicht dazu verpflichtet. Befindet sich eine Zentralheizung im Haus, muss vor dem Entlüften die Umwälzpumpe ausgeschaltet werden. Meistens haben Sie jedoch keinen Zugang zu der Pumpe, da sich diese im Keller des Mehrfamilienhauses befindet. Aber auch wenn Sie Zugang haben, dürfen Sie nicht selber und ohne Einverständnis des Vermieters oder der Verwaltung die Umwälzpumpe ausschalten oder sich am Heizungskessel zu schaffen machen.

Informieren Sie vor dem Entlüften deshalb immer den Vermieter, wenn es eine Zentralheizung gibt. Manchmal befindet sich die Luft auch nicht in den Heizkörpern, sondern in der Heizungsanlage. Dann muss eine Fachfirma beauftragt werden, welche die Anlage kontrolliert. Beauftragen Sie eine Fachfirma nicht ohne Rücksprache mit dem Vermieter, da Sie hier gegebenenfalls die Kosten nicht zurückerstattet bekommen.

FAQ – Fragen und Antworten zum Heizung entlüften

Wo anfangen Heizung entlüften?

Entlüften Sie die Heizkörper in einem mehrstöckigen Haus, beginnen Sie mit den Heizkörpern, die sich im untersten Stockwerk befinden. Die Luft in der Heizungsanlage steigt nämlich nach oben. So ersparen Sie es sich, die Heizkörper erneut entlüften zu müssen. Bei einer einstöckigen Wohnung oder einem einstöckigen Haus gibt es keine festgelegte Reihenfolge, die eingehalten werden sollte.

Warum Umwälzpumpe aus beim Entlüften?

Bevor Sie die Heizkörper entlüften, müssen Sie die Umwälzpumpe ausschalten. Das verhindert, dass die Luft sich weiter in den Rohren bewegt. Bei ausgeschalteter Pumpe bleibt die Luft oben im Heizkörper und vermischt sich nicht mit dem Wasser. So kann die Luft besser entweichen, wenn Sie Ihre Heizung entlüften.

Kann man Heizung selber entlüften?

Um Ihre Heizung zu entlüften, müssen Sie in der Regel keine Fachfirma beauftragen. Ihre Heizkörper können Sie selber entlüften. Dafür brauchen Sie lediglich einen Entlüftungsschlüssel und einen Becher, um das austretende Wasser aufzufangen. Mieten Sie Ihre Wohnung oder das Haus, informieren Sie vorher am besten Ihren Vermieter oder die Verwaltung. Bei einer Zentralheizung muss die Umwälzpumpe ausgestellt werden und Sie als Mieter haben oft keinen Zugang dazu.

Tritt das Gluckern des Öfteren auf oder werden die Heizkörper nicht mehr warm, muss eine Fachfirma die Heizanlage kontrollieren. Oft befindet sich die Luft dann nicht in den Heizkörpern selbst, sondern in der Heizungsanlage. Wenn Sie Ihre Wohnung mieten, informieren Sie aber auch hier erst Ihren Vermieter, damit Sie die Kosten dafür nicht tragen müssen.

Was passiert, wenn man die Heizung nicht entlüftet?

Entlüften Sie Ihre Heizung nicht regelmäßig, heizen die Heizkörper die Zimmer nicht mehr richtig auf. Denn durch die Luft, die sich in den Rohren befindet, zirkuliert das Wasser nicht in allen Teilen des Heizkörpers. So bleiben einige Stellen am Heizkörper kalt. Die Folge: Sie müssen mehr Energie aufwenden, um Räume aufzuheizen. Das führt unter anderem zur Steigerung der Heizkosten und belastet die Umwelt.

Wie oft muss eine Heizung entlüftet werden?

Wenn Heizkörper anfangen zu gluckern oder einige Stellen am Heizkörper kalt sind, sollten Sie Ihre Heizung entlüften. Mit einem Entlüftungsschlüssel, Becher und gegebenenfalls einem Lappen können Sie die Luft in den Heizkörpern über das Ventil entweichen lassen. Dieses befindet sich auf der anderen Seite des Thermostats. Das Entlüften können Sie mehrere Male im Jahr vornehmen. Achten Sie darauf, dass Sie das Entlüftungsventil dabei nicht ganz öffnen und wieder schließen, wenn keine Luft mehr austritt.

Häuft sich das Gluckern und bemerken Sie, dass die Heizkörper oft kalt sind, sollte ein Fachbetrieb die Heizanlage kontrollieren. Präventiv lohnt es sich, die Heizung im Oktober oder November jedes Jahr zu entlüften. Dieser Zeitpunkt eignet sich besonders gut, da auf diese Monate oft eine stärkere Heizperiode folgt.

Wie lange dauert es, eine Heizung zu entlüften?

Wie lange die Entlüftung dauert, hängt von der Anzahl der Heizkörper ab, die Sie entlüften. Im Schnitt brauchen Sie für einen Heizkörper ungefähr fünf Minuten. Planen Sie jedoch etwas mehr Zeit ein und gehen Sie vorsichtig dabei vor. Das Wasser, welches aus den Heizkörpern über die Ventile entweicht, könnte heiß sein. Überprüfen Sie danach den Druck in der Heizung und verschließen Sie das Entlüftungsventil wieder.

Warum wird die Heizung nicht richtig warm?

Wenn sich Luft in den Heizkörpern befindet, hat das Wasser darin nicht mehr genügend Platz und kann nicht richtig zirkulieren. Die Folge: An einigen Stellen bleibt die Heizung kalt. Entlüften Sie die Heizkörper in Ihrer Wohnung mit einem Entlüftungsschlüssel und lassen Sie die Luft vorsichtig über die Ventile entweichen. Das Ventil finden Sie auf der anderen Seite des Thermostats.

Sind die Heizkörper nach dem Entlüften immer noch kalt, kann das Problem zum Beispiel die Steuerung, der Druck im System oder die Umwälzpumpe sein. Beauftragen Sie dann einen Fachbetrieb, der die Heizungsanlage kontrolliert. Sind Sie Mieter einer Wohnung, beauftragen Sie diese erst nach Rücksprache mit dem Vermieter.

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