Wie kann ich im Haus am besten Energie einsparen?
Ihre Energiekosten setzen sich aus Kosten für Strom, Heizung und Wasser zusammen. Energiesparen lohnt sich aus vielerlei Perspektiven: Da wären zum einen die Umwelt und der Klimaschutz, zum anderen der verantwortungsbewusste und nachhaltige Umgang mit Ressourcen und schließlich auch die eigene Kostensenkung. Sparpotenzial findet sich vor allem in den Heizkosten, die einen Anteil von bis zu 90 % Ihres Energieverbrauchs ausmachen. Aber auch Strom- und Wasserverbrauch lassen sich mit wenigen Änderungen Ihrer Gewohnheiten im Haushalt erheblich verringern. Im Folgenden erhalten Sie nützliche Tipps rund um das Thema Energiesparen.
Strom- und Wasserkosten senken
Vor allem bei der Senkung Ihrer Stromkosten im Haushalt können Sie eigenständig tätig werden. Energiesparen beginnt bereits bei der Auswahl Ihrer Geräte. Die Klassen reichen von A+++ bis G. Beim Kauf eines neuen elektronischen Gerätes sollten Sie darauf achten, dass die Effizienz mit A+ bis A+++ bewertet ist. A+++ Geräte verbrauchen 60 % weniger Energie als Geräte der Klasse A. Damit sind sie zurzeit die effizientesten Elektrogeräte.
Ein zweiter Tipp: Abschalten. Aus Bequemlichkeit klappen wir das Notebook einfach zu und schalten den Fernseher per Fernbedienung aus. Dabei schalten sich die Geräte in den Stand-By Modus – und der kostet Strom und somit auch Geld, von dem Sie keinen Nutzen haben. Um Energie zu sparen, sollten außerdem Ladegeräte nach Gebrauch aus der Steckdose gezogen werden. Selbst wenn kein Endgerät angeschlossen ist, ziehen sie Strom.
Energiesparen beim Kochen
Anstatt das Wasser langsam auf der Herdplatte zu erhitzen, können Sie es auch im Wasserkocher vorkochen. Das spart nämlich nicht nur Zeit, sondern auch Energie. Das vorgekochte Wasser schenken Sie dann idealerweise in einen Topf, der ebenso groß wie die Herdplatte ist. Dadurch kann die abgegebene Wärme vollkommen ausgenutzt werden. Wann immer es möglich ist, sollten Sie mit Deckel kochen, denn das Kochen mit Deckel kostet im Durchschnitt ein Drittel weniger Energie.
Nach dem Kochen folgt der Abwasch – Sparsame Geschirrspüler erleichtern Ihnen den Abwasch und verbrauchen weniger Wasser als der Abwasch per Hand. Dabei sollte die Spülmaschine jedoch voll beladen sein. Viele Spülmaschinen verfügen über ein Sparprogramm oder über eine Halbe-Maschine-Funktion. Das gleiche gilt für die Wäsche: Waschen Sie erst, wenn die Maschine voll ist. Außerdem reicht dank der leistungsstarken Waschmittel von heute die 40° C-Wäsche vollkommen aus, um die Wäsche sauber und rein zu waschen.
Heizkosten senken
Viel Sparpotenzial steckt ebenfalls in den Heizkosten. Auch hier können Sie im Haushalt selbst tätig werden, um Energiekosten zu sparen, wenn Sie folgende Tipps beherzigen:
Sperren Sie Ihre Ohren auf. Wenn die Heizung gluckert, ist Luft drin. Die bringt keine Wärme und kostet trotzdem Energie in Form von Gas oder Öl. Entlüften können Sie Ihre Heizung mit dem Entlüftungsventil. Dieses lässt sich mit einem Schlüssel öffnen, den Sie im Baumarkt erhalten. Stellen Sie vorher eine Tasse unter das Ventil – es wird nicht nur Luft, sondern auch Wasser entweichen. Das Ventil können Sie wieder zudrehen, sobald nur noch Wasser (ohne Luftbläschen) aus der Heizung strömt. Wenn Sie lüften, dann richtig. Wer alle drei Stunden stoßlüftet, anstatt die Fenster permanent auf Kipp zu stellen, wird Energie sparen. Außerdem zirkuliert die Luft bei dieser Methode besser und Feuchtigkeit kann entweichen. Beim Lüften bleibt darüber hinaus die Heizung aus. In unserem Lüftungsleitfaden finden Sie alle Tipps zur richtigen Lüftung Ihrer Räumlichkeiten auf einen Blick. Möbel behindern die Luftzirkulation und blockieren somit auch den Energiefluss. Wärmeverlust und Schimmelbildung sind nicht selten die Folge. Daher sollten Möbelstücke etwa eine Handbreite von der Wand entfernt stehen.
Um effektiv zu sparen, führt allerdings kein Weg an einer professionellen Wärmedämmung vorbei. Eine Dämmung, ob Außen- oder Wärmedämmung, senkt Ihre Kosten massiv, steigert den Hauswert und auch Ihr Wohlbefinden. Denn durch sie wird Wärme in den Wänden und auch im Boden gespeichert und abgegeben – die Wohnräume kühlen nicht aus, sobald sie nicht mehr heizen. Um kurzerhand Eigeninitiative zu ergreifen, können Sie im Baumarkt einige Hilfsmittel einkaufen. Mit Dichtungsbändern lassen sich Fenster und Türen eigenhändig abdichten. Ob Ihre Fenster undicht sind, lässt sich einfach herausfinden: Stellen Sie Kerzen auf und beobachten Sie, ob das Kerzenlicht flackert. Wenn Ihr Heim über Heizkörpernischen verfügt, können Sie auch diese eigenhändig dämmen. Dämmstoffplatten sind ebenfalls im Baumarkt erhältlich. Achten Sie beim Kauf darauf, dass diese vollflächig sind und informieren Sie sich vor dem Anbringen bei einem Fachmann. Mit diesen Maßnahmen und Mitteln können Sie bereits einen geringen Teil Ihres Heims vor Wärmeverlust schützen. Eine professionelle, ganzheitliche Dämmung erfordert eine höhere Investition, jedoch wird sie sich schon nach wenigen Jahren bezahlt machen. Nach einer Dena-Studie lassen sich Häuser auf einen Stand von nur 30 % unter Neubau-Niveau sanieren. Dies entspräche einem KfW-70-Haus mit einem maximalen Jahresprimärenergiebedarf von 50 kWh/m². Worauf sich die Kosten belaufen, ist vom aktuellen Zustand, der Zielsetzung und den dadurch erforderlichen Maßnahmen abhängig. Als finanzielle Stütze werden von der KfW und der BaFa verschiedene Förderprogramme angeboten. Gefördert werden Alt- und Neubauten sowie Einzelmaßnahmen und Komplettsanierungen.
Für mehr Informationen zu Kosten, Fördermitteln und möglichen Sanierungsmaßnahmen empfiehlt sich ein Gespräch mit einem unserer Experten, der Sie umfassend in Ihrem Vorhaben beraten und auch bei der Umsetzung helfen kann.