Energie sparen im Haus – Geld sparen und Umwelt schützen

Wenn die Heizkosten- oder Stromrechnung am Ende des Monats hoch ist oder wenn Sie der Umwelt etwas Gutes tun wollen, dann macht es Sinn, an verschiedenen Stellen Energie zu sparen. Wir zeigen Ihnen, in welchen Bereichen Sie Energie sparen können und welche Förderungen es gibt.

Warum Energie sparen?

Energiesparen lohnt sich aus vielen Gründen: Da wären zum einen die Umwelt und der Klimaschutz, zum anderen der verantwortungsbewusste und nachhaltige Umgang mit Ressourcen und schließlich auch die eigene Kostensenkung. Sparpotenzial findet sich vor allem in den Heizkosten, die einen Anteil von bis zu 90 % des Energieverbrauchs ausmachen. Wir geben Ihnen im Folgenden wertvolle Energiespartipps, die Sie im Alltag anwenden können.

Energiespartipps für zuhause

Richtig Lüften

Beim Lüften der Wohnung, wenden Sie die Stoßlüftung an und lassen Fenster nicht längere Zeit auf Kipp. Die Kippstellung gewährleistet keinen vollständigen Luftaustausch. Besser ist das Stoßlüften – und das je nach Jahreszeit alle drei Stunden. Wenn möglich, sorgen Sie für Durchzug, indem Sie gegenüberliegende Fenster oder Türen öffnen. Im Gegensatz zur Kippstellung zirkuliert die Luft besser und Feuchtigkeit kann entweichen. Beim Lüften bleibt die Heizung aus. In unserem Lüftungsleitfaden finden Sie sämtliche Tipps zur richtigen Lüftung aller Räumlichkeiten auf einen Blick.

Richtig Heizen & Heizkörper entlüften

Alte Heizkörper benötigen oft viel Energie, um Räume aufzuheizen. Wollen Sie Energie sparen, dann setzen Sie auf neue Modelle, die auf den Raum angepasst sind. Zudem ist es wichtig, die Heizkörper regelmäßig zu entlüften. Entlüften können Sie Ihren Heizkörper mit einem Entlüftungsventil. Stellen Sie beispielsweise eine Tasse unter das Ventil und öffnen Sie dieses mit einem Entlüftungsschlüssel. Es wird nicht nur Luft, sondern auch Wasser entweichen, welches Sie mit der Tasse auffangen. Das Ventil können Sie wieder zudrehen, sobald nur noch Wasser und keine Luft mehr aus der Heizung strömt.

Wie bereits erwähnt, sollten Sie nicht heizen, während Sie lüften. Mit smarten Systemen können Sie die Temperaturen zu verschiedenen Tageszeiten einstellen. Dabei macht es Sinn, diese vor allem nachts für einen angenehmen Schlaf herunterzudrehen. In unserem Heizungsleitfaden erfahren Sie, welche Temperaturen für welchen Raum ideal sind und wie Sie durch das richtige Heizverhalten Schimmel vorbeugen können.

Wasser sparen

Sparsame Geschirrspüler erleichtern Ihnen den Abwasch und verbrauchen weniger Wasser als der Abwasch per Hand. Dabei sollte die Spülmaschine jedoch voll beladen sein. Viele Spülmaschinen verfügen über ein Sparprogramm oder über eine Halbe-Maschine-Funktion. Das Gleiche gilt für die Wäsche: Waschen Sie erst, wenn die Maschine voll ist. Außerdem reicht dank der leistungsstarken Waschmittel von heute die 40 °C-Wäsche vollkommen aus, um die Wäsche sauber zu waschen. Warmwasser können Sie sparen, indem Sie eine Sparbrause in der Dusche anbringen. Auch wenn Sie duschen, anstatt zu baden, sparen Sie Warmwasser.

Wärmedämmung verbessern

Um effektiv Heizkosten zu sparen, führt neben den richtigen Heizkörpern und dem angepassten Heizverhalten kein Weg an einer professionellen Wärmedämmung vorbei. Eine Dämmung – ob Außen- oder Innendämmung – kann Ihre Heizkosten senken, den Hauswert steigern und auch Ihr Wohlbefinden verbessern. Denn durch eine fachgerechte Dämmung wird Wärme in den Wänden und auch im Boden gespeichert und abgegeben – die Wohnräume kühlen nicht mehr so schnell aus, sobald Sie nicht mehr heizen.

Am effektivsten ist in der Regel eine Fassadendämmung, da die meiste Energie durch die Außenwände entschwindet. Ist dies nicht möglich aufgrund von Denkmalschutz oder umliegenden Häusern, ist eine Innendämmung ideal. So sorgen beispielsweise Klima- und Dämmplatten dafür, dass sich keine Wärmebrücken bilden und Wärme entschwindet. Beauftragen Sie für die Innen- und Außendämmung immer eine Fachfirma, um die Funktionstüchtigkeit der Dämmung zu gewährleisten.

Eine professionelle Dämmung erfordert anfangs meist eine höhere Investition, jedoch wird sie sich schon nach wenigen Jahren bezahlt machen. Nach einer Dena-Studie lassen sich Häuser auf einen Stand von nur 30 % unter Neubau-Niveau sanieren. Dies entspräche einem KfW-70-Haus mit einem maximalen Jahresprimärenergiebedarf von 50 kWh/m².

Fenster und Türen abdichten

Nicht nur durch die Außenwände entschwindet Wärme, sondern auch durch Fenster und Türen, wenn diese nicht richtig abgedichtet sind. Ob Ihre Fenster undicht sind, lässt sich einfach herausfinden: Stellen Sie Kerzen in der Nähe auf und beobachten Sie, ob das Kerzenlicht flackert. Ist dies der Fall, dann geht mit hoher Wahrscheinlichkeit Wärme über die Fenster verloren. Prüfen Sie, ob die Dichtungen noch intakt oder porös sind. Entfernen Sie poröse Abdichtungen und reinigen Sie die Oberfläche, bevor Sie neue Dichtungen anbringen. Mit neuen Dichtungsbändern können Sie dann Fenster und Türen eigenhändig abdichten. Gehen Sie sicher, dass sich Türen und Fenster nach der Anbringung der Dichtstreifen noch öffnen und schließen lassen.

Beleuchtung

Ungefähr 10 % der jährlichen Stromkosten geht auf die Beleuchtung zurück – ein Grund mehr, zum Stromsparen auf energiesparende Alternativen auszuweichen. Alte Glühbirnen verbrauchen bis zu 90 % mehr Strom als LEDs. Darüber hinaus erhitzen Energiesparlampen sich nicht und sind langlebiger. Auch wenn Sie energiesparende Leuchtmittel haben, achten Sie darauf, das Licht immer auszuschalten, wenn Sie es nicht benötigen. Am besten ist es, wenn Sie sich das Tageslicht zunutze machen. Setzen Sie auf helle Vorhänge, Wandfarben und Gegenstände, um den Raum heller und freundlicher zu gestalten. Auch ein Bewegungsmelder kann von Vorteil sein und sich positiv auf die Stromrechnung auswirken.

Haushaltsgeräte

Zum Stromsparen sollten Geräte nach Gebrauch aus der Steckdose gezogen werden. Selbst wenn kein Endgerät angeschlossen ist oder das Gerät im Standby-Modus ist, wird Strom verbraucht. Einige Geräte wie Kühlschrank oder Gefriertruhe sind echte Stromfresser, müssen jedoch kontinuierlich mit Strom versorgt werden, damit der Inhalt nicht schlecht wird. Bei solchen Geräten sollten Sie drauf achten, dass sie energiesparend sind und eine gute Energieeffizienzklasse haben. Die Klassen reichen von A+++ bis G. Beim Kauf eines neuen elektronischen Gerätes sollten Sie darauf achten, dass die Effizienz mit A+ bis A+++ bewertet ist. A+++ Geräte verbrauchen 60 % weniger Energie als Geräte der Klasse A. Damit sind sie zurzeit die effizientesten Elektrogeräte.

Tipp:

Nutzen Sie den Backofen, dann nutzen Sie wenn möglich Umluft und nicht Ober- und Unterhitze. Bei Umluft können Sie ungefähr 20 °C weniger einstellen als bei Ober- und Unterhitze. Ein weiterer Tipp zum Stromsparen: Schalten Sie den Backofen wenige Minuten vor Ende der Garzeit aus. Die Restwärme sollte genügen, um das Gericht fertig zu garen.

Förderungen

Möchten Sie Ihr Haus dämmen und abdichten, dann können Sie dafür verschiedene Förderprogramme in Anspruch nehmen. Eine finanzielle Stütze bieten die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Das BAFA fördert zum Beispiel die Dämmung der Gebäudehülle oder die Erneuerung von Fenstern und Außentüren. Der Fördersatz liegt bei 15 % der förderfähigen Maßnahmen und ist auf maximal 600.000 € pro Gebäude gedeckelt. Bei der KfW erhalten Sie einen Kredit von bis zu 150.000 € mit einem Tilgungszuschuss zwischen 5 % und 45 %. Informieren Sie sich vor der Dämmung über die angebotenen Fördermaßnahmen und welche Voraussetzungen dafür gelten.

FAQ – Fragen und Antworten zum Energie sparen

Wie viel Energie kann man sparen durch neue Heizkörper?

Wie viel Energie Sie sparen können, wenn Sie einen neuen Heizkörper einbauen lassen, kommt natürlich immer auf das Heizungsmodell an. Generell lässt sich sagen, dass Sie bis zu 50 % Energie sparen können, wenn Sie neben den Heizkörpern auch die Heizanlage austauschen. Um noch mehr Energie zu sparen, achten Sie darauf, nicht während des Lüftens zu Heizen und dass die Wohnung fachgerecht gedämmt ist.

Wie viel Prozent Energie sparen Sie bei 20 % weniger Leuchtkraft?

20 % weniger Leuchtkraft bedeutet auch, dass Sie weniger Energie verbrauchen. Hier kann es sein, dass Sie sogar bis zu 20 % Energie einsparen. Wie hoch die Einsparung ist, hängt natürlich davon ab, wie oft und lange das Licht eingeschaltet ist. Jedoch kann eine Lichtquelle mit niedrigerer Leuchtkraft zum Energiesparen beitragen.

Wie lange sollte man nur duschen, um Energie zu sparen?

Je kürzer Sie duschen, desto weniger Wasser verbrauchen Sie. Duschen Sie fünf Minuten, verbrauchen Sie ungefähr 60 l. Duschen Sie nur 2 Minuten, dann verbrauchen Sie selbstredend weniger. Wollen Sie Wasser beim Duschen sparen, aber nicht kürzer duschen, dann kann eine Sparbrause Abhilfe schaffen. Aus dieser kommt weniger Wasser als aus herkömmlichen Brausen. Generell ist es aber schon ein guter Ansatz, wenn Sie duschen, anstatt zu baden.

Wie viel Energie sparen neue Fenster?

Sind Ihre alten Fenster nicht ausreichend isoliert, sind die Dichtbänder porös und nicht mehr intakt, dann kann der Einbau neuer Fenster Sinn machen. Das ist vor allem dann empfehlenswert, wenn der U-Wert sehr hoch ist und somit viel Wärme durch die Fenster entflieht. Neue Fenster besitzen meist einen U-Wert von circa 0,73 W/m²K. Der U-Wert von alten Fenstern ist oft viermal so hoch. So sparen Sie Sie eine Menge Heizenergie ein.

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